Fast 20% der Polizisten und Polizistinnen im Freistaat sind nicht gegen Corona geimpft – das hat das Innenministerium nun bei einer Abfrage der 3G-Regeln herausgefunden. Problematisch ist das vor allem bei Streifenbeamtinnen und -beamten, denn sie sollen auch die Einhaltung der Corona-Regeln kontrollieren – etwa in der Gastronomie. Bei geplanten Einsätzen könne der Dienstherr noch reagieren und die Ungeimpften nicht einsetzen – bei ungeplanten Vorkommnissen müsse allerdings jeder Polizist – unabhängig vom Impfstatus – eingesetzt werden.
Innenminister Joachim Herrmann bezeichnet es als „kaum vertretbar“, wenn ungeimpfte Polizisten im Streifendienst mit Bürgern in Kontakt kommen – oder sogar noch 2G-Regeln kontrollieren. Bisher sei das laut Innenminister aber nicht ausgeschlossen. Man werde dies jetzt im Einzelfall prüfen. Man könne ja in eine Lokalität, in die praktisch nur Geimpfte und Genesene hineindürfen, schlecht Polizisten hineinschicken, die selbst nicht geimpft sind.
Die Fraktionschefin der Grünen im Bayerischen Landtag, Katharina Schulze, fordert jetzt eine interne Aufklärungskampagne für Polizisten. Denn dass 20 Prozent der Polizisten nicht geimpft sind, hält sie für gefährlich. Sie wolle nicht, dass bayerische Polizistinnen und Polizisten angesteckt oder Überträger von Corona würden. Der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag, Stefan Schuster, betont außerdem die Vorbildfunktion der Polizistinnen und Polizisten. Die Freien Wähler schlagen deshalb eine Art Impfpflicht für Polizeibeamte ins Auge zu fassen – ähnlich der Regelung bei der Bundeswehr.