Die Stadt Würzburg und Markus Trabusch, Intendant des Mainfranken Theaters, beenden ihre Zusammenarbeit zum 31. Dezember 2024. Die Entscheidung soll dem Wohl des Theaters und der kulturellen Entwicklung der Stadt sowie den persönlichen Interessen von Herrn Trabusch, der zuletzt erheblichem öffentlichen Druck und Vorwürfen ausgesetzt war, dienen.
Die Stadt Würzburg und der Intendant des Mainfranken Theaters, Markus Trabusch, haben sich einvernehmlich darauf geeinigt, ihre Zusammenarbeit vorzeitig zum 31. Dezember 2024 zu beenden. Der Schritt erfolgt vor dem Hintergrund anhaltender öffentlicher Kritik und Diskussionen über inklusive Theaterformate sowie den persönlichen Interessen von Trabusch.
Die Gewerkschaften GDBA (Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger), unisono und ver.di forderten nicht nur den Rücktritt von Intendant Markus Trabusch, sondern übten auch Kritik an der Stadtpolitik. Sie riefen den Würzburger Stadtrat und Oberbürgermeister Christian Schuchardt dazu auf, sich deutlich von Trabusch zu distanzieren und betonten, dass dies auch Teil ihrer Fürsorgepflicht gegenüber den Mitarbeitenden sei. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Stadtrat die Auflösung des Vertrags mit dem umstrittenen Intendanten prüfen lassen wolle.
Die aktuelle Diskussion um Trabuschs Intendanz wurde durch einen Vorfall in einer Vorstellung des Stücks „Ente, Tod und Tulpe“ im November 2024 angestoßen. Ein Zuschauer mit Behinderung habe aus Trabuschs Sicht die Aufführung „ganz massiv gestört“, woraufhin der Intendant die Einführung sogenannter „Relaxed Performances*“ vorschlug. Diese Sondervorstellungen sollten ein barrierefreieres Theatererlebnis ermöglichen, stießen jedoch auf Kritik von Gewerkschaften und dem Behindertenbeauftragten der Stadt, die dadurch eine Ausgrenzung befürchteten. Intendant Trabusch selbst betonte zuletzt, dass er keine Besucher selektieren wolle. Dennoch führte die öffentliche Debatte zu Rücktrittsforderungen und schließlich zur Entscheidung, die Zusammenarbeit zu beenden. Die Stadt Würzburg dankte Trabusch und allen Mitarbeitenden des Theaters für ihren Einsatz und die Unterstützung durch das Publikum.
*Relaxed Performances sind Theateraufführungen in entspannter Atmosphäre, bei denen besondere Rücksicht auf die Bedürfnisse von Besucherinnen genommen wird, für die langes, stilles Sitzen schwierig ist – etwa Autistinnen, Menschen mit Tourette, Lernschwierigkeiten, chronischen Schmerzen oder Eltern mit Kleinkindern.
Trabusch geriet wiederholt wegen seines Umgangs mit Mitarbeitenden sowie Künstlerinnen und Künstlern in die Kritik. In der Vergangenheit wurden immer wieder Konflikte rund um seinen Führungsstil öffentlich.
Oberbürgermeister Christian Schuchardt würdigte Trabuschs Leistungen:
„Markus Trabusch hat das Mainfranken Theater in über acht Jahren maßgeblich geprägt. Unter seiner Leitung wurden zentrale Projekte wie die Generalsanierung des Gebäudes und die Weichenstellung für den zukünftigen Status als Staatstheater initiiert.“
Auch die künstlerischen Leistungen fanden überregionale Anerkennung, darunter Nominierungen in der Fachzeitschrift Opernwelt und die Auszeichnung der Deutschen Bühne für die „Beste Gesamtleistung Kleines Haus“ im Jahr 2024.