Der Warnstreik bei Interseroh geht in die insgesamt dritte Runde. Schon am 10. Dezember 2012 hatten die Mitarbeiter vor der Sennfelder Hauptniederlassung gestreikt. Gestern dann versammelten sich etwa 25 Angestellte des Entsorgungs-unternehmens zu einer erneuten Kundgebung im Hafen. Und auch heute wurde nicht gearbeitet. Zumindest nicht in der Hafenstraße, wo der operative Betrieb quasi lahmgelegt ist. Anders sieht es in der Verwaltung in Sennfeld aus. Die dort beschäftigten Mitarbeiter beteiligen sich derzeit nicht am Streik.
Im letzten Jahr hatten die Beschäftigten der „Interseroh Franken Rohstoff GmbH“ einen Betriebsrat gegründet. Anschließend forderte man das Unternehmen dazu auf über einen Tarifvertrag zu verhandeln. Außerdem verlangten die Mitarbeiter 6,5 Prozent mehr Lohn. Die Verhandlungen waren dann allerdings schon nach zehn Minuten beendet – so Sinan Öztürk von der Gewerkschaft ver.di. Stattdessen bot die Unternehmensführung unverbindliche Gespräche an.
„Volle Terminkalender“ und „ anstehende Jahresabschlüsse“ stünden der zügigen Aufnahme von Verhandlungen entgegen, so Interseroh. Heute war das Unternehmen, das Teil der ALBA-Gruppe ist, nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Sollte die Unternehmensführung nicht bald auf die Forderungen der Gewerkschaft eingehen und zügig an den Verhandlungstisch zurückkehren, droht ver.di mit einer Urabstimmung und unbefristetem Streik.