Sa, 25.03.2017 , 09:53 Uhr

Jugend-Nationalspieler: von Göttingen über Würzburg ins Trikot mit dem Adler


Michael Javernik hat mit der s.Oliver Würzburg Akademie die JBBL-Playoffs erreicht und den Sprung in den Kader der U16-Nationalmannschaft geschafft

Gerade mal 15 Jahre alt, schon 2,02 Meter groß und nach Max Ugrai und Constantin Ebert der nächste Jugend-Nationalspieler der s.Oliver Würzburg Akademie: Michael Javernik hat nach seinem Wechsel aus Göttingen nach Unterfranken den nächsten Schritt gemacht und sich über Top-Leistungen in der Jugend Basketball Bundesliga (JBBL) einen Platz im U16-Kader des Deutschen Basketball-Bundes gesichert.

Michael hat durch seine Leistungen in dieser Saison auf sich aufmerksam gemacht. Beim Lehrgang in Frankreich war er einer der Spieler, die noch keine internationale Erfahrung hatten. Dafür war er sehr aktiv und hat seine Sache gut gemacht“, sagt U16-Nationaltrainer Alan Ibrahimagic über den Würzburger Neuzugang: „Er bringt alle körperlichen Voraussetzungen mit und besitzt noch sehr viel Potenzial.“

Für den 15-Jährigen war es kein leichter Schritt, im letzten Sommer Elternhaus und Freunde in Göttingen zurückzulassen und nach Würzburg zu wechseln. Unter der Woche Schule und Training, am Wochenende ein oder zwei Spiele, dazu seit Dezember die Maßnahmen mit der Nationalmannschaft – da bleiben nicht viele Gelegenheiten, um nach Hause zu fahren: „Natürlich vermisse ich meine Familie und würde gerne öfter Zeit mit ihnen und meinen Freunden verbringen. Aber ich habe mich für den Wechsel entschieden, deshalb ist das in Ordnung“, sagt Michael Javernik.

Er hat ein klares Ziel vor Augen: „Basketball ist mein Lebensinhalt. Ich möchte gerne so weit wie möglich kommen und irgendwann in der Bundesliga spielen. Das schafft man nur, wenn man sich immer mit den Besten misst.“ Den Wechsel aus Niedersachsen an den Main hat er nicht bereut – er besucht das Würzburger Deutschhaus-Gymnasium und wohnt wie mehrere Würzburger Nachwuchsspieler im Internat des Matthias-Grünewald-Gymnasiums. „Schule und Basketballtraining lassen sich in Würzburg hervorragend verbinden. Es gefällt mir hier sehr gut, meine Erwartungen haben sich voll erfüllt“, sagt Javernik, der erst im Alter von zwölf Jahren durch einen Freund zum Basketball kam.

Zu dieser Zeit war Dirk Altenbeck, seit Beginn der Saison Mitglied im Trainerteam der s.Oliver Würzburg Akademie, verantwortlich für das Göttinger Nachwuchsprogramm. „Ich habe Michael vor dreieinhalb Jahren zum ersten Mal in der U14 gesehen. Damals sah das erst einmal noch nicht so aus, als ob aus ihm mal ein U16-Nationalspieler werden würde. Irgendwann kam er dann zu mir und sagte, dass er Gas geben will“, erzählt Altenbeck.

Um sich weiter zu entwickeln, opferte Javernik sogar mehrmals pro Woche seine kurze Mittagspause, um mit Dirk Altenbeck zu trainieren. Vor der Saison entschied sich der 15-Jährige, seinem Trainer nach Würzburg zu folgen, um die nächsten Schritte zu machen. „Er hat sich hier alles angesehen, dann hat der Familienrat getagt und alle waren dafür“, so Altenbeck: „Michael ist ein sehr kommunikativer Typ und hat hier sofort Anschluss gefunden. Auch mit den Coaches gab es kein Problem. Die Trennung von den Eltern war für ihn ein wichtiger Entwicklungsschritt, er ist in dieser Zeit schon viel selbstständiger geworden.“

Im Würzburger JBBL-Team hat der 15-Jährige in seinen fünfzehn Partien mit knapp 19 Punkten und zwölf Rebounds pro Spiel durchschnittlich ein statistisches „Double-Double“aufgelegt. Fünfmal kam er auch bereits in der U19-Bundesligazum Einsatz – 7,2 Punkte und 5,6 Rebounds gegen die starken Teams der NBBL-Gruppe Südost können sich ebenfalls sehen lassen.

Michael hat uns als Mannschaft von Anfang an auf ein neues Niveau gebracht. Er erkennt, wo es hingehen soll, und marschiert im Training immer vorneweg. Er ist ein sehr robuster Typ, mit dem man sehr gut arbeiten kann“, berichtet JBBL-Trainer Wolfgang Ortmann über den Göttinger: „Wir freuen uns natürlich auch sehr über seine Nominierung für die Nationalmannschaft. Entscheidend für seine weitere Entwicklung sind sein Kopf und sein Umfeld, und da hat er bei uns gute Möglichkeiten.“

Beim Sichtungslehrgang der deutschen U16 im Dezember mit 48 Teilnehmern schaffte Michael Javernik den Sprung in den Kader, der dann einen einwöchigen Lehrgang mit zwei Länderspielen in Frankreich gegen die Franzosen absolviert hat. „Das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Die Jungs waren alle sehr nett, und die Coaches haben uns viel beigebracht“, sagt Javernik, der gleich in seinem ersten Länderspiel gegen Frankreich zehn Punkte erzielte: „Mein erstes Spiel war ziemlich gut. Ich habe es genossen, auf diesem Niveau mit Spielern, die teilweise noch besser und erfahrener sind als ich, zu spielen. Es war das erste Mal, dass ich in Sachen Basketball im Ausland unterwegs war und eine riesige Erfahrung für mich.“

Weiter geht es für ihn und sein Würzburger Team nach dem Erreichen von Platz vier in der Hauptrundengruppe 3 der JBBL mit den Playoffs um die Deutsche U16-Meisterschaft qualifizieren wollen. Nach dem letzten Hauptrundenspiel an diesem Sonntag in Kronberg heißt der Gegner im Achtelfinale ab der kommenden Woche entweder Tübingen oder Ulm.

Basketball Michael Javernik Nationalspieler U16 Würzburg
Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

12.04.2024 Hannes Steinbach überzeugt bei der inoffiziellen U18-Weltmeisterschaft ALL TOURNAMENT TEAM: HANNES STEINBACH ÜBERZEUGT BEIM AST 24 Spielminuten, knapp fünfzehn Punkte, zehn Rebounds und zwei Blocks im Schnitt pro Spiel: Hannes Steinbach hat mit der deutschen U18-Nationalmannschaft in den Osterferien ein mehr als überzeugendes Albert-Schweitzer-Turnier (AST) in Mannheim gespielt. Das deutsche Team belegte bei der inoffiziellen U18-Weltmeisterschaft am Ende den dritten Platz. Der Baskets-Youngster 31.03.2024 Sasa Filipovski bleibt bis 2027 Baskets-Headoach Die gemeinsame Erfolgsgeschichte soll noch mindestens drei Jahre weitergehen: Headcoach Sasa Filipovski hat sein Engagement bei den Würzburg Baskets frühzeitig verlängert und einen neuen Vertrag bis Ende der Saison 2026/2027 unterzeichnet. Der 49-jährige Slowene ist seit Ende Dezember 2021 Cheftrainer in Würzburg und nach den großen Erfolgen in der laufenden Saison ein heißer Kandidat auf 24.02.2024 Halbfinal-Auftakt der Würzburg Baskets Akademie bei den Haching Baskets AKADEMIE WILL DAS ERSTE SPIEL IN UNTERHACHING KLAUEN Auf nach Unterhaching: In Spiel 1 der Halbfinal-Serie der Regionalliga Südost tritt die VR-Bank Würzburg Baskets Akademie am Samstag Abend bei den extrem heimstarken Haching Baskets an – der Spitzenreiter der RLSO-Hauptrunde Süd hat in der laufenden Saison noch keines seiner acht Heimspiele verloren. Auch das Halbfinale 06.02.2024 NBBL: Siegesserie gegen den TS Jahn München fortgesetzt  Weniger als 16 Stunden nach der RLSO-Viertelfinalbegegnung traf die NBBL-Mannschaft der VR-Bank Würzburg Baskets Akademie im Heimspiel auf den TS Jahn München. Nach einigen Startschwierigkeiten bekamen die Jungs von Alex King die Partie in den Griff, gewannen die letzten drei Viertel und damit auch das Spiel mit 76:70. Sie bleiben damit in der Abstiegsrunde Süd