Michael Javernik hat mit der s.Oliver Würzburg Akademie die JBBL-Playoffs erreicht und den Sprung in den Kader der U16-Nationalmannschaft geschafft
Gerade mal 15 Jahre alt, schon 2,02 Meter groß und nach Max Ugrai und Constantin Ebert der nächste Jugend-Nationalspieler der s.Oliver Würzburg Akademie: Michael Javernik hat nach seinem Wechsel aus Göttingen nach Unterfranken den nächsten Schritt gemacht und sich über Top-Leistungen in der Jugend Basketball Bundesliga (JBBL) einen Platz im U16-Kader des Deutschen Basketball-Bundes gesichert.
„Michael hat durch seine Leistungen in dieser Saison auf sich aufmerksam gemacht. Beim Lehrgang in Frankreich war er einer der Spieler, die noch keine internationale Erfahrung hatten. Dafür war er sehr aktiv und hat seine Sache gut gemacht“, sagt U16-Nationaltrainer Alan Ibrahimagic über den Würzburger Neuzugang: „Er bringt alle körperlichen Voraussetzungen mit und besitzt noch sehr viel Potenzial.“
Für den 15-Jährigen war es kein leichter Schritt, im letzten Sommer Elternhaus und Freunde in Göttingen zurückzulassen und nach Würzburg zu wechseln. Unter der Woche Schule und Training, am Wochenende ein oder zwei Spiele, dazu seit Dezember die Maßnahmen mit der Nationalmannschaft – da bleiben nicht viele Gelegenheiten, um nach Hause zu fahren: „Natürlich vermisse ich meine Familie und würde gerne öfter Zeit mit ihnen und meinen Freunden verbringen. Aber ich habe mich für den Wechsel entschieden, deshalb ist das in Ordnung“, sagt Michael Javernik.
Er hat ein klares Ziel vor Augen: „Basketball ist mein Lebensinhalt. Ich möchte gerne so weit wie möglich kommen und irgendwann in der Bundesliga spielen. Das schafft man nur, wenn man sich immer mit den Besten misst.“ Den Wechsel aus Niedersachsen an den Main hat er nicht bereut – er besucht das Würzburger Deutschhaus-Gymnasium und wohnt wie mehrere Würzburger Nachwuchsspieler im Internat des Matthias-Grünewald-Gymnasiums.
Zu dieser Zeit war Dirk Altenbeck, seit Beginn der Saison Mitglied im Trainerteam der s.Oliver Würzburg Akademie, verantwortlich für das Göttinger Nachwuchsprogramm. „Ich habe Michael vor dreieinhalb Jahren zum ersten Mal in der U14 gesehen. Damals sah das erst einmal noch nicht so aus, als ob aus ihm mal ein U16-Nationalspieler werden würde. Irgendwann kam er dann zu mir und sagte, dass er Gas geben will“, erzählt Altenbeck.
Um sich weiter zu entwickeln, opferte Javernik sogar mehrmals pro Woche seine kurze Mittagspause, um mit Dirk Altenbeck zu trainieren. Vor der Saison entschied sich der 15-Jährige, seinem Trainer nach Würzburg zu folgen, um die nächsten Schritte zu machen. „Er hat sich hier alles angesehen, dann hat der Familienrat getagt und alle waren dafür“, so Altenbeck: „Michael ist ein sehr kommunikativer Typ und hat hier sofort Anschluss gefunden. Auch mit den Coaches gab es kein Problem. Die Trennung von den Eltern war für ihn ein wichtiger Entwicklungsschritt, er ist in dieser Zeit schon viel selbstständiger geworden.“
Im Würzburger JBBL-Team hat der 15-Jährige in seinen fünfzehn Partien mit knapp 19 Punkten und zwölf Rebounds pro Spiel durchschnittlich ein statistisches „Double-Double“aufgelegt. Fünfmal kam er auch bereits in der U19-Bundesligazum Einsatz – 7,2 Punkte und 5,6 Rebounds gegen die starken Teams der NBBL-Gruppe Südost können sich ebenfalls sehen lassen.
„Michael hat uns als Mannschaft von Anfang an auf ein neues Niveau gebracht. Er erkennt, wo es hingehen soll, und marschiert im Training immer vorneweg. Er ist ein sehr robuster Typ, mit dem man sehr gut arbeiten kann“, berichtet JBBL-Trainer Wolfgang Ortmann über den Göttinger: „Wir freuen uns natürlich auch sehr über seine Nominierung für die Nationalmannschaft. Entscheidend für seine weitere Entwicklung sind sein Kopf und sein Umfeld, und da hat er bei uns gute Möglichkeiten.“
Beim Sichtungslehrgang der deutschen U16 im Dezember mit 48 Teilnehmern schaffte Michael Javernik den Sprung in den Kader, der dann einen einwöchigen Lehrgang mit zwei Länderspielen in Frankreich gegen die Franzosen absolviert hat. „Das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Die Jungs waren alle sehr nett, und die Coaches haben uns viel beigebracht“, sagt Javernik, der gleich in seinem ersten Länderspiel gegen Frankreich zehn Punkte erzielte: „Mein erstes Spiel war ziemlich gut. Ich habe es genossen, auf diesem Niveau mit Spielern, die teilweise noch besser und erfahrener sind als ich, zu spielen. Es war das erste Mal, dass ich in Sachen Basketball im Ausland unterwegs war und eine riesige Erfahrung für mich.“
Weiter geht es für ihn und sein Würzburger Team nach dem Erreichen von Platz vier in der Hauptrundengruppe 3 der JBBL mit den Playoffs um die Deutsche U16-Meisterschaft qualifizieren wollen. Nach dem letzten Hauptrundenspiel an diesem Sonntag in Kronberg heißt der Gegner im Achtelfinale ab der kommenden Woche entweder Tübingen oder Ulm.