Wer in der Würzburger Innenstadt unterwegs ist, hat in dieser Woche möglicherweise schon eines dieser schwarzen Banner gesehen. Bereits seit Dienstag, dem 20. Februar, läuft die neue Kampagne „zappenduster“, die erneut auf die ernste Lage in der Pflege aufmerksam macht. Die Öffentlichkeit soll so für den Notstand in der Pflege, dem Gesundheitswesen und der Behindertenhilfe sensibilisiert werden. Sowohl über Social Media, als auch über die riesigen Banner an den Fassaden der teilnehmenden Einrichtungen regen die prägnanten Fragen auf schwarzem Grund zum Nachdenken an. Die Aktion soll mehrere Monate andauern – alle vier Wochen veröffentlichen die teilnehmenden Organisationen eine neue Frage und weisen so auf verschiedene Probleme hin. Die erste Frage lautet nun: „Wer holt dich ab, wenn du einen Schlaganfall hast?“
Das Aktionsbündnis „Dienst-Tag für Menschen“ bemüht sich bereits seit September 2020 um bessere Rahmenbedingungen in den „helfenden Berufen“. Bis zur Bundestagswahl 2021 haben die rund 25 gemeinnützigen und öffentlich-rechtlichen Organisationen aus Würzburg und ganz Bayern fast ein Jahr lang jeden Dienstag demonstriert. Dabei wurden viele Gespräche mit Politik und Interessensvertretungen geführt, konkrete Forderungen gestellt und Verbesserungsvorschläge erarbeitet.
Dem Aktionsbündnis reichen die bisherigen Reaktionen aber nicht aus, da immer mehr Kliniken rote Zahlen schreiben, Pflegedienste pleite gehen und Stationen leer stehen. Zudem finden Angehörige in vielen Fällen keine Betreuungsangebote für ihre pflegebedürftigen Eltern oder kein Wohn- und Förderangebot für ihr Kind mit Behinderung. Zuletzt nimmt auch die Bereitschaft ab, entsprechende Berufe auszuüben.
Um auf den Pflegenotstand aufmerksam zu machen, hat sich vor kurzem ein Pfleger aus Ebern etwas anderes einfallen lassen: Und zwar einen Rap. Wenn Sie den Beitrag dazu ansehen möchten, dann klicken Sie hier.