Fr., 31.05.2024 , 15:18 Uhr

Fotos: Ingo Stöhlein & Alexander Wittig / BRK

Komplizierte Bergung bei Zell am Ebersberg - Wanderer per Seilwinde aus Waldgebiet gerettet

Die Rettung eines verunglückten Wanderers auf dem Schlangenweg nahe Zell am Ebersberg hat am Nachmittag des Fronleichnamstages (30. Mai) einen aufwändigen Einsatz von Rettungsdienst, Feuerwehr, Bergwacht und eines Rettungshubschraubers nach sich gezogen. Der Mann musste aus unwegsamen Gelände in einem dichten Waldgebiet per Seilwinde gerettet werden.

Paar wollte den Schlangenweg erkunden

Zusammen mit einer Begleiterin war der 47-Jährige aus dem Raum Würzburg am Donnerstag zu einer Wanderung im Steigerwald aufgebrochen. Das Paar nutzte dabei eine Route entlang des Schlangenwegs, der sich südlich des Knetzgauer Ortsteils Zell am Ebersberg in einem großen Waldgebiet befindet und zum Teil sehr unwegsam ist. „Die Schlangenweg-Wanderung ist sicher eine der landschaftlich reizvollsten Waldwanderungen im Steigerwald. Ein wunderschöner, schmaler und geschlängelter Pfad führt den Wanderer durch die Schluchtwälder im Nordsteigerwald. Über unzählige Wegschleifen erwandert man immer neue Einsichten in die tief eingeschnittenen Seitentäler des Böhlgrundes.“ So beschreibt eine Besucherin in einer Wander-App die Tour im Internet.

Wanderer knickte um und verletzte sich dabei schwer

Am frühen Nachmittag gegen 14:00 Uhr knickte der Wanderer um und verletzte sich dabei so schwer am Fuß, dass er seinen Weg nicht mehr aus eigner Kraft fortsetzen konnte. Daraufhin wählte das Paar schließlich den Notruf 112 und setzte damit eine aufwändige Rettungsaktion in Gang. Problematisch war, dass das Paar am Telefon keine genauen Angaben zu ihrem exakten Aufenthaltsort machen konnte. Auch eine Handyortung war wegen schlechten Empfangs schwierig. Schließlich konnte durch den Einsatz der App „What3Words“ zumindest der ungefähre Aufenthaltsort ermittelt werden.

Rettung war extrem schwierig

Rettungsdienst und Feuerwehr errichteten daraufhin eine gemeinsame Einsatzleitung am Waldspielplatz nahe Oberschleichach und koordinierten von dort aus die weiteren Maßnahmen, wie Ingo Stöhlein, BRK-Einsatzleiter Rettungsdienst, mitteilte. Zur Unterstützung war auch die Feuerwehr Zell am Ebersberg alarmiert, die mit rund 25 Helferinnen und Helfern vor Ort war. Aufgrund des ungenauen Standortes und des zunächst ungewissen Verletzungsmusters des Wanderers, entschied sich die Feuerwehr-Einsatzleitung dazu, jeweils einen Fußtrupp, einen Trupp mit E-Mountainbikes und einem Quad in Richtung des Patienten zu entsenden. „Die Mountainbike-Fahrer und der Quadfahrer sind routinierte und geübte Fahrer, die den Schlangenweg regelmäßig befahren und die Gegebenheiten sehr gut kennen“, teilte die Feuerwehr dazu mit. Nachdem die Feuerwehr-Einsatzkräfte nach geraumer Zeit bei dem 47-Jährigen angekommen waren, übernahmen sie die Erstversorgung des Mannes, bis zirka weitere 30 Minuten später Rettungsdienst und Bergwacht vor Ort waren. „Der Zugang zum Patienten war extrem schwierig“, sagte BRK-Einsatzleiter Stöhlein. Die Retter mussten sich auf dem engen, kurvigen und teils ausgeschwemmten Weg rund
40 Minuten lang zu Fuß zum Patienten durchschlagen. Gemeinsam wurde der Verletzte schließlich mit Hilfe der Bergwacht Oberbach in einen Luftrettungssack gelegt und darin gemeinsam mit den Feuerwehrkollegen zu einer Waldlichtung getragen. Von dort aus wurde der Mann von einem Luftretter der Bergwacht per Winde mit einem Rettungshubschrauber aus dem Wald gewincht. An der Seilwinde hängend wurde der 47-Jährige schließlich zum Waldspielplatz geflogen, dort zu Boden gelassen und zur weiteren Versorgung an das Team eines Rettungswagens übergeben, bevor er zur Behandlung seiner Verletzungen ins Krankenhaus Haßfurt transportiert wurde.

Mehr als drei Stunden Einsatz

Insgesamt dauerte der Einsatz mehr als drei Stunden, wie BRK-Einsatzleiter Ingo Stöhlein sagte. Im Einsatz waren ein BRK-Rettungswagen aus Eltmann, der DRF-Rettungshubschrauber „Christoph 27“ aus Nürnberg, die Bergwacht Oberbach, BRK-Einsatzleiter Rettungsdienst, Einsatzleiter Bergwacht, eine Motorradstreife des ASBaus Schweinfurt sowie die Feuerwehr Zell am Ebersberg.
Berwacht BRK Christoph 27 extrem schwere Bergung Haßberge Mountainbiker Oberschleichach Quad Rettungsaktion Rettungshubschrauber Seilwinde Verunglückt Wandertour Wanderunfall What3Words Zell am Ebersberg

Das könnte Dich auch interessieren

06.08.2025 Antisemitische Äußerungen und Hitlergruß gezeigt – Strafverfahren eingeleitet  Sonntagnacht ging die Mitteilung über zwei Personen bei der Polizei ein, die in Ebern lautstark verfassungswidrige Parolen von sich gaben. Die zwei alkoholisierten Männer konnten schnell ermittelt und entsprechende Strafanzeigen gefertigt werden. Tatverdächtiger schnell ausfindig gemacht Gegen 02:50 Uhr meldete der Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes, dass eine männliche Person im Bereich des Markplatzes durch das zeigen 18.07.2025 Tanklastzug gerät auf A70 in Brand - Lkw-Fahrer verstirbt in Krankenhaus Am Donnerstagabend ist aus noch ungeklärter Ursache auf der A70 bei Eltmann im Landkreis Haßberge zunächst ein Tanklastzug in Brand geraten. Noch vor Beginn der Löscharbeiten kam es auf der Gegenspur zu einem folgenschweren Auffahrunfall. Ein Lkw-Fahrer wurde hierbei lebensgefährlich verletzt und verstarb kurze Zeit später. Lkw-Brand in Fahrtrichtung Bamberg Nach derzeitigen Erkenntnissen war der 07.07.2025 54-jähriger Radfahrer in Hafenpreppach tödlich verunglückt – Polizei sucht Zeugen Am späten Samstagabend stürzte aus bislang ungeklärter Ursache ein 54-jähriger Radfahrer auf einem Fahrradweg im Maroldsweisacher Ortsteil Hafenpreppach im Landkreis Haßberg. Der Mann verstarb noch an der Unfallstelle. Die Polizei Ebern ermittelt zum Unfallhergang und wird dabei durch einen Sachverständigen unterstützt. Sturzursache bisher ungeklärt Am Samstag gegen 22:55 Uhr, ging die Mitteilung über den Verkehrsunfall 05.07.2025 Nach Badeunfall im Eibsee - 6-jähriges Kind und 33-jähriger Mann aus den Haßbergen vermisst Am Samstagvormittag, 5. Juli 2025, kam es am Eibsee zu einem umfangreichen Rettungseinsatz, nachdem ein 6-jähriges Kind von einem Tretboot ins Wasser geriet und ein 33-jähriger Mann hinterher sprang, um diesen zu retten. Der 6-jährige Junge und sein 33-jähriger Vater konnten durch Einsatzkräfte nach umfangreichen und langwierigen Suchmaßnahmen bislang nicht aufgefunden werden. Die Personen gelten