Das Würzburger Festival „Kultur ausm Hut“ findet auch 2022 wieder statt – früher aber als sonst und an einem neuen Veranstaltungsort. Vom 16. Juni bis zum 31. Juli wird den Würzburger wieder ein buntes Programm aus Musik, Theater, Kabarett und Lesungen gegeben. An zwei Abenden nähert sich das Programm der kulturellen Identität der Ukraine an.
Bislang wurde das Gelände der Umweltstation für „Kultur ausm Hut“ genutzt – in diesem Jahr ist die Fläche jedoch nicht verfügbar. Optionale Veranstaltungsorte wurden daher von den Machern des Festivals geprüft, bis die Wahl auf das Theater am Neunerplatz fiel. Hier bieten sich neue Möglichkeiten für das Festival – allerdings in einem etwas kleineren Rahmen als bisher. Erstmals bietet das Event auch Theateraufführungen wie zum Beispiel das beliebte Kinderstück „Räuber Hotzenplotz“. Das war an der alten Location nicht möglich.
Auch in diesem Jahr beteiligt sich der Würzburg liest e.V. am Programm von „Kultur ausm Hut“. Zwei Abende widmet der Verein der literarischen Kultur der Ukraine. Durch die Beschäftigung mit der Literatur des kriegsbetroffenen Landes soll ein tieferes Verständnis für die aktuelle Situation erzielt werden.
Am Samstag, den 25. Juni, findet um 19 Uhr eine Lesung mit Marjana Gaponenko statt. Die mehrfach ausgezeichnete Autorin wurde 1981 in Odessa geboren. Für die Lesung hat sie eine kurzweilige Mischung von Texten mit ihren ukrainischen Figuren aus den Romanen „Wer ist Martha“, „Das letzte Rennen“ und „Der Dorfgescheite“ ausgewählt.
Marjana Gaponenko wird im Gespräch mit Prof. Dr. Gesine Drews-Sylla vom Lehrstuhl für Literatur und Kultur Russlands an der Universität Würzburg auch darüber sprechen, wie sich für Sie die Welt seit dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 verändert hat.
Am Freitag, den 15. Juli, werden von der Übersetzerin Claudia Dathe ausgewählte Texte der ukrainischen Schriftsteller Halyna Kruk, Walerjan Pidmohylny, Oksana Sabuschko, Marianna Kijanowska, Andrij Ljubka, Serhij Zhadan, Oleg Senzow u.a. vorgetragen.
Die Auswahl berücksichtigt sowohl klassische Vertreter der ukrainischen Literatur als auch Autoren der Gegenwart. Prof. Dr. Gesine Drews-Sylla vom Lehrstuhl für Literatur und Kultur Russlands an der Universität Würzburg kontextualisiert die wechselvolle Geschichte und die vielsprachige Literatur in der Ukraine.
Der Eintritt zu beiden Lesungen ist frei. Der Erlös geht an das Projekt „10 000 ukrainische Bücher für geflüchtete Kinder“.