Di., 02.08.2022 , 09:59 Uhr

Lehrermangel in Bayern – Was nun?

Seit der Corona-Pandemie ist die Situation an Schulen schwierig. Die letzten Monate war der Schulbetrieb in Bayern zwar beinahe wieder „normal“ möglich – doch nun schwebt der Lehrermangel wie ein Damoklesschwert über dem Schulsystem.

Viele Fragen über das nächste Schuljahr ungeklärt

Dass in Bayern ein immer größerer Mangel an Lehrerinnen und Lehrern herrscht, ist durch Analysen bewiesen und wird inzwischen nicht mehr bestritten. Die Ungewissheit über das nächste Schuljahr kommt erschwerend hinzu. „Wir fahren auf Sicht und wissen jetzt noch nicht: Wie viele Kinder haben wir nächstes Schuljahr? Wie viele Kinder aus der Ukraine kommen an die Schulen?  Wie entwickelt sich die Corona-Situation? Dürfen schwangere Lehrerinnen doch wieder in Präsenz unterrichten?“, erklärt Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV).

„Wir sind zu wenige, haben aber mehr Schüler“

Simone Fleischmann stellt klar: „Wir sind zu wenige, haben aber mehr Schüler.“. Die Staatsregierung stelle zwar Geld bereit, um mehr Lehrstellen besetzen zu können und lege neue Konzepte vor für die Integration ukrainischer Kinder – was fehle, seien aber Menschen, um diese Stellen besetzen zu können.

Kultusministerium fordere, nur noch das Notwendigste anzubieten

Laut BLLV fordere das Kultusministerium jetzt alle Schulen auf, für das nächste Schuljahr minimal zu planen – nur noch das anzubieten, was scheinbar unbedingt notwendig sei. Ausbaden müssten das dann die Verantwortlichen vor Ort, wenn sie den Kindern, Jugendlichen und Eltern erklären müssten, was los sei, wenn Fragen aufkommen, wie z.B. Warum werden so große Klassen gebildet? Warum gibt es keine Arbeitsgemeinschaften mehr? Warum sind Kunst und Musik nicht so wichtig wie Deutsch und Mathe? Warum unterrichten hier Menschen, die gar keine Lehrkräfte sind?

BLLV fordert attraktive Arbeitsbedingungen und einheitliche Besoldung

Der BLLV fordert jetzt, dass Maßnahmen zum Corona-Management nach den Ferien vorgelegt werden. Außerdem solle der Ministerpräsident Bildung zur Chefsache machen, dem Lehrermangel ins Auge schauen und ihn beheben: mit attraktiven Arbeitsbedingungen für Lehrer, gleichwertiger Besoldung und einer flexiblen Lehrerbildung. Simone Fleischmann: “Drittens ist es jetzt wichtig, die scheinbare Lösung der Staatsregierung klar zu benennen und diese abzulegen: Nämlich die Haltung ‘Die Lehrerinnen und Lehrer schaffen das schon irgendwie. Die packen das und die werden das wieder irgendwie ausgleichen!‘“

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