Di., 05.12.2023 , 09:33 Uhr

Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt - Vier Jahrzehnte Neurologie auf Spitzenniveau

Seit der Gründung im Jahr 1983 hat sich die Neurologie am Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt zu einem Zentrum für Spitzenmedizin entwickelt. Besonders hervorzuheben sind die Innovationen in der Schlaganfallbehandlung und der Parkinsontherapie. Unter der Leitung von Dr. Johannes Mühler setzt die Klinik weiterhin auf fortschrittliche Behandlungsmethoden und blickt auf vielversprechende Zukunftsentwicklungen.

Aufstieg der Neurologie in Schweinfurt

Als das Leopoldina-Krankenhaus 1981 seinen neuen Standort an der Gustav-Adolf-Straße in Schweinfurt bezog, war zunächst keine neurologische Klinik vorgesehen. Dies änderte sich jedoch schnell, denn schon zwei Jahre später, im Jahr 1983, wurde die Disziplin unter der Leitung von Chefarzt PD Dr. Ulrich Fuhrmeister etabliert. Dr. Fuhrmeister, ein renommierter Experte in der neurologischen Intensivmedizin, setzte den Schwerpunkt auf diesen damals noch jungen Bereich der Neurologie. Diese Spezialisierung trug dazu bei, dass die Klinik schnell überregional anerkannt wurde und bis heute einen exzellenten Ruf genießt.

Entwicklung und Innovationen in der Neurologie

Über die Jahre entwickelte die Klinik neben der neurologischen Intensivmedizin und Schlaganfallmedizin eine besondere Expertise in der Diagnostik komplexer Erkrankungen des Nervensystems, wie Multiple Sklerose oder Parkinson. „Seit Beginn verzeichnet die Klinik für Neurologie im nördlichen Mainfranken einen starken Zulauf“, erklärt Dr. Johannes Mühler, aktueller Chefarzt der Klinik. Der Erfolg der Klinik beruht nicht nur auf ihrer geografischen Lage, sondern vor allem auf der herausragenden Patientenversorgung durch ein Team aus über 20 Fachärzten, Pflegekräften und Experten der physikalischen Therapie.

Meilensteine in der Schlaganfallbehandlung

Für Dr. Mühler, der 1987 seine Karriere am Leopoldina-Krankenhaus begann, markiert die Einführung gerinnselauflösender Medikamente im Jahr 1995 einen Wendepunkt in der Behandlung von Schlaganfällen. Die Klinik integrierte diese Innovation zügig in ihre Therapie und gründete 1998 unter seiner Leitung die Stroke Unit, ein Schlaganfall-Notfallzentrum, das zu den größten und leistungsfähigsten in Nordbayern zählt. Jährlich werden dort über 1000 Patienten behandelt, wobei die Klinik eng mit Neuroradiologie, Gefäßchirurgie und Kardiologie zusammenarbeitet. Regelmäßige Zertifizierungen im nordbayerischen telemedizinischen Schlaganfallnetzwerk TRANSIT bestätigen den hohen Standard der Klinik.

Fortschritte in der Behandlung und Diagnostik

Dr. Mühler betont die signifikanten Fortschritte in der Behandlung von Schlaganfällen in den letzten 25 Jahren. Besonders hervorzuheben ist die Entwicklung der mechanischen Thrombektomie, einem Verfahren, das seit 2014 erfolgreich am Leopoldina-Krankenhaus angewendet wird. PD Dr. Dominik Morhard, Chefarzt der Abteilung für Radiologie und Neuroradiologie, erläutert, dass durch diese Technik verschlossene Hirnschlagadern wiedereröffnet werden können. Dies hat dazu geführt, dass heute deutlich mehr Patienten die Klinik mit minimalen oder keinen bleibenden Schäden verlassen.

Spezialisierung und Zukunftsausblick

Die Anzahl der Patienten mit degenerativen Erkrankungen des Nervensystems, wie Parkinson und Alzheimer, ist in den letzten Jahren gestiegen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Wilfried Kuhn, der von 2001 bis 2016 die Klinik führte, wurde der Schwerpunkt auf solche Erkrankungen gelegt, einschließlich der Entwicklung der Parkinsonkomplextherapie. Seit 2013 bietet das Leopoldina-Krankenhaus diese Therapieform an, die sich auf eine umfassende Analyse und Behandlung der vielfältigen Beschwerden der Patienten konzentriert. „Das Ziel dieser Therapie ist die Verbesserung der Lebensqualität und Eigenständigkeit unserer Patienten“, fasst Dr. Mühler zusammen.

Wandel und Fortschritt in der Neurologie

Dr. Mühler, mit 37 Jahren Erfahrung in der Neurologie, betrachtet diese Disziplin als eine, die einen bedeutenden Innovationsschub erlebt hat. Heute werden deutlich mehr neurologische Erkrankungen diagnostiziert und behandelt, wobei viele Maßnahmen im Gegensatz zu früher ambulant durchgeführt werden können. Die Gründung einer neurologischen Praxis im MVZ Leopoldina spielt eine wichtige Rolle für die Verzahnung ambulanter und stationärer Patientenversorgung, ebenso wie der Austausch mit niedergelassenen Kollegen in der Region. Der Schwerpunkt der Neurologie am Leopoldina-Krankenhaus liegt heute auf neurologischen Notfällen, behandelt von einem Team, das eng mit Neurochirurgie, Neuroradiologie und Kardiologie zusammenarbeitet. Von den jährlich etwa 4.000 behandelten Patienten sind fast ein Drittel Schlaganfallpatienten.

Zukunftsperspektiven und innovative Entwicklungen

Für die Zukunft sieht Dr. Mühler bedeutende Entwicklungen in der genetischen Diagnostik und personalisierten Therapie, einschließlich spezifischer Immuntherapien bei bestimmten Erkrankungen. Zudem erwartet er, dass Künstliche Intelligenz wesentliche Auswirkungen auf die Behandlungsmöglichkeiten neurologischer Erkrankungen haben wird. Damit bleibt das Ende der stetigen Innovationen und Fortschritte in der Neurologie am Leopoldina-Krankenhaus noch in weiter Ferne.

Diagnostik Fortschritt Klinik Krankenhaus Leopoldina Krankenhaus Neurologie Schlaganfallbehandlung Schweinfurt Zukunft

Das könnte Dich auch interessieren

03.02.2025 Gute Nachrichten für Schweinfurt – St. Josef und Sana Kliniken kündigen Zusammenarbeit an Am Freitag, dem 31.01.2025, gab es erfreuliche Nachrichten aus Schweinfurt. Die Kongregation der Schwestern des Erlösers, Trägerin des Krankenhauses St. Josef, und die Sana Kliniken konnten sich im Rahmen eines Managementvertrages auf eine Zusammenarbeit einigen. Ziel der Partnerschaft Als Ziel wurde gesetzt, die langfristige medizinische Versorgung der Region im Rahmen eines Managementvertrags zu sichern und 27.10.2025 Tödlicher Unfall bei Grafenrheinfeld - 20-Jähriger stirbt noch an der Unfallstelle Ein 20-jähriger Autofahrer ist in der Nacht auf Sonntag bei Grafenrheinfeld tödlich verunglückt. Der junge Mann verlor beim Überholen die Kontrolle über seinen BMW, kam von der Straße ab und überschlug sich. Das Fahrzeug brannte vollständig aus. Die Polizei ermittelt zur Unfallursache, ein Gutachter wurde hinzugezogen. Fahrzeug brennt nach Überschlag vollständig aus Gegen 23:30 Uhr 21.10.2025 Brand in Schweinfurter Tiefgarage - Sprinkleranlage verhindert schlimmeres Am Dienstagmittag kam es in einem Parkhaus in der Schweinfurter Innenstadt zu einem Großaufgebot der Feuerwehr. Der Brand konnte jedoch schnell gelöscht werden. Feuer im Motorraum eines Autos Gegen 12:56 Uhr wurde über die Integrierte Leitstelle für Rettungsdienst und Feuerwehr der Brand in der Tiefgarage am Graben mitgeteilt. Ersten Angaben zufolge soll ein Trafohäuschen im 10.10.2025 Großeinsatz in Schweinfurt Innenstadt - Dachstuhlbrand über Waffengeschäft In Schweinfurt hat am Donnerstagabend der Dachstuhl über einem Waffengeschäft gebrannt. Verletzt wurde niemand, die Feuerwehr verhinderte ein Übergreifen der Flammen. Die Kripo ermittelt zur Ursache. Leerstehende Wohnung in Flammen In der Schweinfurter Innenstadt ist es am späten Donnerstagabend zu einem Großeinsatz der Feuerwehr gekommen. Über einem Waffengeschäft stand der Dachstuhl einer leerstehenden Wohnung in