Die Lokführergewerkschaft GDL hat für Mittwoch um 2 Uhr bis Freitag um 18 Uhr flächendeckende Streiks im Personenverkehr angekündigt. Ein von der Deutschen Bahn eingereichter Eilantrag wurde gestern abgelehnt.
Der Streik wird für große Beeinträchtigungen im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr sorgen – darauf reagiert die Bahn mit einem Notfahrplan, der allerdings nur ein sehr begrenztes Angebot absichert. Zudem bietet die Bahn ihren Gästen an, geplante Reisen zu verschieben oder auch kostenfrei zu stornieren. Der Güterverkehr wird sogar schon einen Tag früher bestreikt – hier ist der Start auf Dienstag Abend um 18 Uhr gelegt. Fahrgäste werden gebeten, während des Streiks auf Bahnreisen, die nicht zwingend notwendig sind, zu verzichten.
Die Bahn hatte gestern noch versucht, den Streik abzuwenden. Dazu reichte sie einen Eilantrag auf einstweilige Verfügung beim Arbeitsgericht Frankfurt ein, der jedoch abgelehnt wurde. Daher möchte das Unternehmen nun in Berufung gehen und das Urteil überprüfen lassen. Den Streik der GDL hält die Bahn für rechtlich nicht zulässig.
Der Tarifkonflikt zieht sich nun schon eine ganze Weile hin – die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Arbeitszeitverkürzung von 38 auf 35 Stunden pro Woche für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich. Mit Blick auf den Fachkräftemangel hält die Deutsche Bahn das allerdings für nicht umsetzbar. Zudem fordert die GDL 555 Euro mehr im Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro. Im November hatte die GDL die Verhandlungen mit der Bahn für gescheitert erklärt. Zuletzt wurde im Dezember einen Tag lang gestreikt.