Auf Ihrer Mailbox ist eine neue Nachricht, ein Polizeibeamter einer internationalen Behörde hat angerufen. Es gebe Probleme mit Ihrem Ausweis. Um mit einem Polizisten verbunden zu werden, sollen Sie eine bestimmte Taste drücken.
Wenn Ihnen genau das oder etwas ähnliches passiert, sollten bei Ihnen ab sofort alle Alarmglocken läuten – es handelt sich um eine neue Variante des Telefonbetrugs.
In jüngster Vergangenheit kommt es auch in Unterfranken vermehrt zu betrügerischen Telefonanrufen durch vermeintliche internationale Polizeibeamte von Europol, Interpol, englischen oder amerikanischen Polizeibehörden. Bei Annahme des Telefonanrufs erfolgt eine Tonbandansage in englischer Sprache durch beispielsweise das „Federal Police Department“. Es wird erklärt, dass mit den Personalausweisdaten betrügerische Aktivitäten stattgefunden hätten. Um einen Beamten sprechen zu können, soll die Taste „1“ am Telefon gedrückt werden. Anschließend ist der Anruf beendet oder es kommt zur Weiterleitung an einen Beamten, der schließlich ausführt, dass beispielsweise noch ein Haftbefehl offen sei. Deshalb müssen Daten abgeglichen werden oder es kommt zur Aufforderung den offenen Haftbefehl zu begleichen.
Die Täter rufen mit Handynummern, Telefonnummern aus dem deutschen Festnetz oder auch tatsächlich zu Europol, Interpol oder einer deutschen Polizeidienststelle gehörende Telefonnummer an. Die angezeigten Nummern sind jedoch falsch, da die Täter durch das sogenannte „Call ID-Spoofing“ jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen können.
Ziel der Anrufer sind oft ältere Menschen. Neben dem Versuch ihre Opfer durch Täuschung zur Übergabe oder Überweisung von Geldbeträgen zu bewegen, versuchen die Täter auch an Informationen über die persönlichen und finanziellen Verhältnisse zu gelangen, um weitere Straftaten vorzubereiten. Durch die Betätigung verschiedener Tasten am Telefon wie der „1“ oder dem Rückruf eines verpassten Anrufs kommt es zur Weiterleitung an hochpreisige Rufnummern oder dem ungewollten Abschluss von sogenannter Premiumdiensten.