Erst am 4. Oktober wurde die Pflicht zum Tragen einer Maske am Sitzplatz an bayerischen Schulen aufgehoben. Nicht einmal vier Wochen später spricht Ministerpräsident Markus Söder bereits davon, die Maskenpflicht wieder einzuführen und weitere Verschärfungen umzusetzen. Grund dafür sind die aktuell rapide steigenden Inzidenzwerte im gesamten Freistaat. Einen erneuten Lockdown in Bayern schloss Söder jedoch auch für Ungeimpfte aus. Endgültig entschieden werden sollen diese Punkte nächste Woche bei einer Kabinettssitzung.
Mit einem Inzidenzwert von 221,9 (Stand 29.10.2021) ist Bayern derzeit das Bundesland mit der deutschlandweit dritthöchsten Inzidenz. Nur Sachsen (253,9) und Thüringen (288,9) teilen noch höhere Infektionszahlen. Dennoch steht die Krankenhausampel in Bayern nach wie vor auf Grün.
Laut dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit lag die unterfrankenweite 7-Tage-Inzidenz am Donnerstag bei 137,1 und damit noch stark unter dem bayernweiten Durchschnitt. Insgesamt gab es bisher 65.286 registrierte Corona-Fälle, 1.527 Personen verstarben seit Beginn der Pandemie an oder mit Corona.
Laut Söder müsse man mit einer erneuten Maskenpflicht im Klassenzimmer ab 8. November rechnen. Dies sei die einfachste und schnellste Methode zum Schutz vor Corona. Da besonders unter Kindern und Jugendlichen derzeit eine hohe Infektionsrate vorliegt, sei diese Maßnahme im Klassenzimmer wieder nötig.
In Regionen, in denen Corona-Hotspots liegen, könnte die 3G-Regel in Zukunft durch die 3G plus Regel abgelöst werden. Das würde bedeuten, dass nur noch Geimpfte, Genesene oder mittels PCR-Test Negativ-Getestete Zutritt zu zahlreichen Einrichtungen erhalten.
Auf Clubs und Diskotheken, in denen ein besonders hohes Ansteckungsrisiko gilt, könnte nach Söder bald die 2G-Regel zukommen.
Wie genau sich eine Hotspot-Region definieren könnte, ist bislang nicht geklärt. Klar sei jedoch, dass die Verschärfungen dort nötig seinen, wie Krankenhäuser volllaufen würden, erklärte Söder.
Die Dritt-Impfungen für Ältere sollen schnellstmöglich vorangetrieben werden. Derzeit steht jedoch auch die Option im Raum, allen Geimpften – unabhängig vom Alter – nach sechs Monaten eine dritte „Booster-Impfung“ anzubieten.