In diesem Jahr wäre er 100 Jahre alt geworden. Der ursprünglich aus Würzburg stammende Maler und Grafiker Gunter Ullrich ist sicherlich vielen Menschen in der Region ein Begriff, gilt er doch als einer der bedeutendsten Landschaftsmaler Unterfrankens. Dass nun einige seiner Werke im Würzburger Spitäle ausgestellt werden, ist unter anderem dem Vorsitzendenden der VKU, Harald Knobling, zu verdanken. Schon in den frühen Kindestagen erhielt Ullrich Zugang zur Kunst – was sich später unter anderem bei einem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München fortsetzte. Seine Wahlheimat fand er dann schließlich in Aschaffenburg, wo er seiner Arbeit als Kunsterzieher nachging. Ullrich sei dabei das Spagat gelungen, die Kunstpädagogik mit der Freien Kunst zu verbinden, erklärt Knobling.
In der Ausstellung „Fränkische Topografien“ stehen den fränkischen Landschaftsmalereien dialogisch die Werke aus Südfrankreich und Italien gegenüber. Bei genauer Betrachtung erkenne man – insbesondere beim Licht – die vielen Gemeinsamkeiten der Landschaften, so Knobling. Im Zentrum der Ausstellung steht aber wohl die Stadt Würzburg, deren Entwicklung Ullrich über die Jahre dokumentiert hatte. Die Zerstörung Würzburgs, welche er selbst miterlebt hatte, war wohl kein einfaches Thema für den Künstler. Dennoch hat er sich in mehreren Werken mit dieser Thematik auseinandergesetzt.
Ullrich war Freund von klaren und vereinfachten Ausdrucksformen. Sein Stil orientierte sich neben der klassischen Moderne unter anderem auch an Druckgrafiken aus Ostasien. In seinen Werken zeigte der experimentierfreudige Künstler eine große Bandbreite an verschiedenen Techniken: so etwa diverse Radierungen, Holzschnitte, Linolätzungen oder sogar sogenannte Zuckerreservagen. Über Gunter Ullrich gibt es noch vieles mehr zu erzählen – von seinen diversen Auszeichnungen bis hin zu seinem außerordentlichen Engagement um die Kunst in der Region. Die Ausstellung „Fränkische Topografien“ gibt einen guten Einblick in sein künstlerisches Schaffen. Interessierte haben noch bis zum 21. September Zeit, im Spitäle vorbeizukommen und sich selbst von den spannenden Perspektiven und Farben zu überzeugen.