Mit Beginn des Kriegs in der Ukraine begann auch gleichzeitig eine Flüchtlingswelle – Schätzungen zufolge könnte es die größte in der Geschichte Europas werden. Diese Welle wird auch nach Unterfranken schwappen, unter anderem in den Landkreis Rhön-Grabfeld. Eine erste kleine Welle wird bereit in der Nacht auf morgen im Landkreis erwartet.
Während zahlreiche Menschen ihre Heimat in der Ukraine verlassen, haben sich am Montag drei Reisebusse auf den Weg in Richtung Kriegsgebiet gemacht. Gestartet sind sie in Bad Neustadt an der Saale mit dem Ziel: polnisch-ukrainische Grenze. Denn der Landkreis hat aufgrund der großen Not entschieden, selbst tätig zu werden und mit Unterstützung des BRK-Kreisverbandes bereits 150 Menschen die Flucht nach Deutschland zu ermöglichen. Vor Ort an der Grenze ist die Not groß: und genauso groß der Drang, die Ukraine zu verlassen und in Richtung Sicherheit zu flüchten. Aber wer darf in einen der Busse nach Bad Neustadt einsteigen und wer nicht? Das entscheiden die Mittelsmänner vor Ort und bereiten die Flüchtlinge bereits auf Ihre Busreise nach Deutschland vor.
Schon vor Ankunft der drei Reisebusse befinden sich ukrainische Flüchtlinge im Landkreis, die über private Kontakte nach Unterfranken gekommen sind. Wie viele Menschen in naher Zukunft noch über staatliche Zuweisungen nach Rhön-Grabfeld kommen, ist bislang völlig unklar. Zuallererst geht es darum, den ukrainischen Flüchtlingen Wohnraum zur Verfügung stellen zu können – und dafür hofft der Landkreis Rhön-Grabfeld auf die Mithilfe der Bevölkerung. Verfügbarer Wohnraum kann per Mail an ukrainehilfe@rhoen-grabfeld.de gemeldet werden. Gleichzeitig sind auch Massenquartiere in Planung – der Landkreis rechnet mit dem Schlimmsten und rüstet sich, um möglichst vielen Menschen die Flucht aus dem Kriegsgeschehen ermöglichen zu können.