Mi, 11.10.2023 , 17:41 Uhr

Gutachten vorgestellt – Neuorganisation der Krankenhausversorgung in Schweinfurt rückt näher

Kooperation statt Konkurrenz – dass die beiden Krankenhäuser Leopoldina und St. Josef Krankenhaus in Schweinfurt einen Verbund planen ist schon länger bekannt. Im Rahmen einer Pressekonferenz wurden gestern Abend im St. Josef Krankenhaus die Ergebnisse des finalen Gutachtens vorgestellt. Dann meldeten sich die beiden Träger zu Wort – einer von beiden verkündete dabei eine Hiobsbotschaft.

Die Lösung liegt schon in der Schublade

Die Lösung liegt in der Schublade und muss nur noch umgesetzt werden. Mit diesen Worten stellte Dr. Norbert Roeder am Dienstagabend sein Gutachten zur Neuorganisation der Krankenhausversorgung in Schweinfurt vor. Sein Konzept sieht demnach vor, die beiden Schweinfurter Kliniken, das Leopoldina Krankenhaus der Stadt Schweinfurt und das St. Josef der Kongregation der Schwestern des Erlösers zu einem gemeinsamen Krankenhaus mit zwei Betriebsstätten zu verschmelzen. Das bisher angekündigte Schweinfurter Modell, bei dem die beiden Krankenhäuser in einem eng verzahnten Gesundheitsverbund mit sich ergänzenden Versorgungseinheiten zusammenarbeiten, wird demnach nicht möglich sein.

Schwestern sprechen sich gegen eine gemeinsame Gesellschaft aus

Ein großes Schweinfurter Krankenhausunternehmen, eine sogenannte Einhäusigkeit mit einem Träger sei also die Lösung. Dafür müssten die Kongregation der Schwestern des Erlösers und die Leopoldina Krankenhaus GmbH eine gemeinsame Gesellschaft gründen. Doch da spielen nicht alle mit. Bei der Pressekonferenz in den Räumlichkeiten des St. Josef Krankenhauses ließ Schwester Monika Edinger die Bombe platzen: Die Kongregation der Schwestern des Erlösers möchte kein Mitgesellschafter sein, denn dies bedeute einen unlösbaren Interessenskonflikt. Als konkretes Beispiel nannte Schwester Monika Edinger den Umgang mit Schwangerschaftsabbrüchen, welche die Kongregation nicht gutheißen könne, da sich dies schlichtweg nicht mit den christlichen Werten und Glaubensrichtlinien vereinbaren ließe. Nun wird also die Option geprüft, den Klinikbetrieb am St. Josef an das Leopoldina Krankenhaus, sprich an die Stadt Schweinfurt zu übergeben. Bis Ende März des kommenden Jahres sollen alle Entscheidungen getroffen sein. Ab dem zweiten Quartal 2024 sollen die Umsetzungsplanungen mit den Verantwortlichen beider Häuser dann starten.

Abtreibung Dr. Norbert Roeder gutachten Hiobsbotschaft Interessenkonflikt Kongregation der Schwestern des Erlösers Leopoldina Krankenhaus Schweinfurter Modell Schwester Monika Edinger St. Josef Krankenhaus Umsetzungsplanung bis 2024 Verschmelzung

Das könnte Dich auch interessieren

17.05.2024 03:40 Min Das neue Wärmepumpenzentrum in Schweinfurt – Weltweit einzigartiger Umfang an Schulungen möglich Schon länger wird ausführlich über das Thema Energieversorgung diskutiert. Ein zentrales Element dabei: die Wärmepumpe. Viele Jahre wurde sie als nicht sehr effizient belächelt, doch hat sie sich mittlerweile als Konkurrent zu klassischen Heizmethoden etabliert. Die Technik dahinter ist nicht ganz einfach zu verstehen – ein Umstand, den man nun in Schweinfurt gezielt angeht. Überbetriebliche 17.05.2024 00:51 Min LKW kippt im Landkreis Aschaffenburg um – Ersthelfer handeln vorbildlich Am Freitagmorgen kippte ein LKW in einer Kurve zwischen Wiesen und Kleinkahl im Landkreis Aschaffenburg um. Der 54-jährige Fahrer wurde dabei mit seinem Arm unter dem Führerhaus des LKW eingeklemmt, konnte jedoch befreit werden – und das noch vor Eintreffen der Feuerwehr. Die Feuerwehr entfernte schließlich die Windschutzscheibe, um den schwer verletzten Mann endgültig zu 17.05.2024 00:36 Min Nach jahrelanger Diskussion – Kardinal-Faulhaber-Platz wird umbenannt Der Kardinal-Faulhaber-Platz in Würzburg ist Geschichte, er wird zukünftig Theaterplatz heißen. Das hat der Würzburger Stadtrat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen. Grund für die Namensänderung: Eine Expertenkommission kam in ihrer Auswertung zu dem Schluss, dass der Namensgeber Kardinal Michael von Faulhaber eine durchaus bedenkliche Nähe zum Nationalsozialismus hatte. Laut der Stadtratsfraktion der Grünen, die die 17.05.2024 03:51 Min Ver.di ruft UKW Service GmbH Beschäftigte erneut zum Streik auf - Entgegenkommen der Arbeitgeber bleibt weiterhin aus Bereits Anfang Mai hatten die Servicebeschäftigten der Uniklinik Würzburg für bessere Bezahlung gestreikt. Mit ihrem aktuellen Lohn sind sie nicht zufrieden. Außerdem gibt es keine betriebliche Alters vorsorge. Nun hat die Gewerkschaft ver.di erneut zum Streik aufgerufen. Denn seitens der Arbeitgeber gab es noch kein Entgegenkommen. UKW sieht keinen Anlass für Verhandlungen Rund 1270 Menschen