Zum ersten Mal nach über 10 Jahren hat in Schweinfurt heute ein Jugendwarnstreik stattgefunden. Der Grund: Auch nach zwei Verhandlungsrunden sind sich die Arbeitgeber und die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie noch nicht einig geworden. Kurz vor der dritten Runde am 30. Oktober hat die IG Metall deshalb zu Streiks aufgerufen.
Auf den ersten Blick könnte man meinen hier am Zeughaus in Schweinfurt hat heute ein moderner Techno Rave stattgefunden. Bei genauerer Betrachtung wird aber schnell klar – hier wird gestreikt. Und zwar für eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung. In der aktuellen Tarifrunde der IG Metall fordern hier die Streikenden neben den 7 Prozent auch 170 Euro mehr für Auszubildende.
Auszubildende, Studenten aber auch alle die sich solidarisch beteiligen möchten hatten sich deshalb heute in Schweinfurt versammelt. Der erste Jugendwarnstreik in Schweinfurt seit über 10 Jahren. Und das nicht ohne Grund. Große Unsicherheit macht sich in den Köpfen der jungen Generation breit. Es kursieren Gerüchte, dass Stellen abgebaut werden sollen. Rund 450 Auszubildende, vorwiegend aus Schweinfurter Unternehmen wie ZF, SKF oder Bosch Rexroth waren vor dem Zeughaus zusammengekommen. Die geforderten 170 Euro seien zwar überproportional, jedoch dringend notwendig um den gestiegenen Lebenserhaltungskosten von Auszubildenden und dual Studierenden gerecht zu werden, so die IG Metall in einer Pressemitteilung. Denn ohne Jugend gäbe es keine Zukunft.
In der zweiten Tarifverhandlung war man zu keinem Ergebnis gekommen. Der Arbeitgeberverband hatte zwar ein Angebot gemacht, dies sei allerdings enttäuschend und für die Beschäftigten nicht hinnehmbar gewesen, so die IG Metall weiter. Wie wird es nun also weitergehen? Da die Friedenspflicht nun ausgelaufen ist, bedeutet das, es dürfen Warnstreiks stattfinden. Zur Not sollen die auch stattfinden bis es zwischen den beiden Parteien zu einer Einigung kommt. Wie die aussehen wird bleibt aber erstmal noch unklar. Morgen, am 30. Oktober ist die dritte Verhandlungsrunde angesetzt. Bleiben sich die Parteien weiterhin uneinig wird es in dieser Woche zu weiteren kleineren Aktionen in Schweinfurt und Bad Neustadt an der Saale kommen.