Inmitten von Armut, sozialer Ungerechtigkeit und der ständigen Unterdrückung durch die Herrschaft der Grund- und Leibherren geraten die Menschen in Aufruhr. Es ist die Geburtsstunde einer der ersten großen Revolutionen der europäischen Geschichte: die deutschen Bauernkriege. Ganze 500 Jahre ist dieses historische Ereignis nun her. 200.000 Euro hat die Stadt Würzburg deshalb in die Hand genommen um diesem Jubiläum zu Gedenken. Wir waren beim Auftakt des Programms am Freitag für Sie vor Ort.
Wir schreiben das Jahr 1525. Es herrscht Unruhe im gemeinen Volk der damaligen Zeit. Gründe wie wirtschaftliche Not, soziales Elend und Schwierigkeiten gegenüber Grund- Und Leibherren Recht zu erhalten treiben die Bürgerinnen und Bürger in Aufstände – die „Revolution des gemeinen Mannes“ bricht aus. Heute, ganze 500 Jahre nach den deutschen Bauernkriegen, also anlässlich des Jubiläums veranstaltet die Stadt Würzburg zum Gedenken ein facettenreiches Programm.
Inmitten dieser Aufstände standen die zwölf Memminger Artikel. Forderungen, die nach der Magna Carta von 1215 als eine der ersten niedergeschriebenen Forderungen nach Menschen und Freiheitsrechten in Europa gelten. Beim Festakt in der Neubaukirche in Würzburg wurden sie nochmal alle von Schauspieler Martin Liema verlesen. Sozusagen der Auftakt für das nun bevorstehende Programm zum Gedenken an die Bauernkriege.
An verschiedenen Orten in der Stadt und in unterschiedlichen Formaten werden dann Aktionen zum Thema Bauernkrieg angeboten. Rund 60 Veranstaltungen wird es geben. Denn es sei wichtig, die Geschichte wieder mehr ins Gedächtnis der Menschen zu rufen, so Oberbürgermeister Schuchardt. Einen Mittelaltermarkt, Theaterperformances, Lesungen und viele Veranstaltungen mehr wird es für das Publikum geben.
Altertümliche Musik – vorgetragen vom Ensemble Sospiratem versetzte die Gäste für einen kurzen Moment zurück in eine längst vergessene Zeit und hüllte die Neubaukirche in mittelalterliche Atmosphäre. Somit konnte das Programm unter dem Motto Freiheyt 1525, Freiheit 2025 offiziell eröffnet werden. Ein besonderes Highlight ist dann übrigens am kommenden Donnerstag – da gibt Altbundespräsident Joachim Gauck eine Lesung in der Neubaukirche zu der Thematik der Bauernkriege.