In Neuses am Berg wird seit den 1980er-Jahren ein ganz besonderes Weinfest gefeiert: das Glatzenfest. Benannt ist es nach der örtlichen Weinlage „Glatze“, die nicht nur namensgebend, sondern auch inspirierend für eine einzigartige Tradition war – inklusive Gründung eines eigenen Glatzenvereins. TV Mainfranken war vor Ort und hat sich das Spektakel einmal genauer angeschaut.
Vor der malerischen Kulisse des Fachwerkrathauses herrschte am Wochenende ausgelassene Stimmung. Neben regionalem Wein und Bratwürsten stand vor allem ein Thema im Fokus: die Glatze – genauer gesagt die Wahl des neuen Glatzenkönigs. Denn wer eine naturbelassene, glänzende Platte vorweisen kann, ist ein heißer Anwärter auf den kuriosen Titel. Weinhoheiten durchstöberten die Reihen der Festgäste, um geeignete Kandidaten auszumachen. Am Ende entscheidet eine Jury – und der Sieger wird feierlich getauft.
Die Zeremonie zur Glatzenprämierung hat ihren ganz eigenen Charme: Mit einem offiziellen Glatzenpoliertuch und einem Schuss Wein werden die Kandidaten getauft, müssen ein Glatzengelöbnis aufsagen und erhalten schließlich einen symbolischen Kuss auf das Haupt vom Glatzenclubpräsidenten. Die Weinprinzessin misst zuvor noch gewissenhaft mit ihrer Handfläche, ob der Kopf auch wirklich das nötige Format mitbringt. Dann steht der Aufnahme in den Glatzenclub nichts mehr im Weg.
Was einst als spaßige Idee begann, ist längst zu einer fest verankerten Tradition geworden. Der Glatzenclub wächst Jahr für Jahr – immer wieder lassen sich neue Mitglieder begeistern. So auch der frisch gekrönte Glatzenkönig Frank der Erste aus Ochsenfurt, der nun für ein Jahr die kahlköpfige Ehre tragen darf. Und für alle, die sich angesprochen fühlen, gilt: Alpecin beiseitelegen, Glatze polieren – und beim nächsten Glatzenfest mit dabei sein!