Auch wenn jeder hofft, sie nie zu brauchen, ist es beruhigend, dass es sie gibt: Die Herz- und Gefäßklinik am Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt. In diesem Jahr feiert sie ihr 40-jähriges Bestehen. Wir waren beim Festakt dabei und schauen außerdem noch einmal zurück wie alles begann.
Damals waren die Wartelisten für Herzoperationen in Deutschland extrem lang, da es viel zu wenige Behandlungsplätze gab. Aus dem damaligen Kurbetrieb entstand die heute international bekannte Herz- und Gefäßklinik des Rhön-Klinikums. Der Weg dorthin war jedoch nicht leicht: Als erstes Krankenhaus in Deutschland, das ohne öffentliche Gelder auskam, brauchte es viel Mut. Diese Entschlossenheit ist auch heute noch einer der Gründe, warum die Herzmedizin in Bad Neustadt so erfolgreich ist.
In einem Pressegespräch im Vorfeld des Festakts zum Jubiläum ging es ins Detail: Die Entwicklung der Klinik verlief rasant. Schon 1984 wurden hier die ersten Bypass-Operationen durchgeführt – zu einer Zeit, in der das nur an wenigen Orten in Deutschland möglich war. Heute bietet der Standort ein breites Behandlungsspektrum von der Diagnose über die Chirurgie bis zur Rehabilitation. Mit über 100.000 Herzoperationen und 250.000 Katheter-Interventionen steht die Herz- und Gefäßklinik in Bad Neustadt bei den Fallzahlen deutschlandweit auf Platz 3. Und das in einer Kleinstadt mit rund 17.000 Einwohnern. Wer hätte das vor 40 Jahren gedacht? Gründer Eugen Münch erinnert sich mit den Worten „Wir hatten Glück, weil uns alle für verrückt hielten.“ zurück.
Auch 40 Jahre nach der Gründung stehen die Zeichen weiter auf Wachstum. Doch die Herausforderungen bleiben. Um die Zukunft der Versorgung zu sichern, sind neue Konzepte gefragt – besonders im ambulanten Bereich. Doch die Erfolgsgeschichte von Bad Neustadt zeigt: Mit Mut und Vision ist vieles möglich.