Die Zahl der Nichtschwimmer in Deutschland steigt. Die Pandemie Jahre sind nur eine Erklärung dafür. Im Grunde genommen ist es aber ganz einfach: weniger Schwimmbäder bedeuten weniger Schwimmunterricht und damit weniger sichere Schwimmer. Doch es gibt Lösungsansätze. Veranstaltungen wie der 44. Bezirkswettbewerb im Rettungsschwimmen für Jugendliche der Wasserwacht Unterfranken beispielsweise. Eine tolle Möglichkeit, um das Thema Schwimmen wieder mehr in den Fokus zu rücken. Wir waren für Sie vor Ort und haben uns das Ganze mal näher angeschaut.
Beim 44. Bezirkswettbewerb im Rettungsschwimmen für Jugendliche der Wasserwacht Unterfranken zeigten nicht nur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Wasser vollen Einsatz. Auch am Beckenrand wurde angefeuert was das Zeug hält. Denn mit so tatkräftigem Beistand schwimmen sich die Disziplinen einfach noch besser. 18 Teams aus ganz Unterfranken mit insgesamt rund 100 Teilnehmern stellten sich dann den zu bewältigenden Aufgaben. Zum Beispiel das Schwimmen mit T-Shirt, bei dem die Kondition der Teilnehmenden auf die Probe gestellt wurde. Wer schon mal mit nassen Klamotten in tieferem Wasser war, der weiß, wie anstrengend das ist. Der Spaß scheint aber trotzdem im Vordergrund zu stehen.
Die Zeit wird dabei selbstverständlich immer exakt getimt. Am Ende soll es ja auch Sieger geben. Die Jahrgänge von 2015-2017, 2012-2014 und 2009-2011. In diesen drei Alterskategorien hatten sich die Teilnehmenden untereinander gemessen. Die jeweils zwei Gewinner qualifizierten sich dann für den Landeswettbewerb Bayern. Dabei galt es am Samstagnachmittag auch noch einige Disziplinen an Land zu bewältigen. Hier war auch der theoretische Teil ein wichtiger Aspekt.
Ebenfalls im Fokus stand an diesem Wochenende natürlich auch der Teamgeist. Eine sich vermeintlich in einer Notlage befindende Person im Wasser zu retten bedarf nämlich nicht nur Durchhaltevermögen vom auserwählten Retter. Dabei versteckt sich hinter der Übung ein ernstes Thema. Es gibt immer mehr Nichtschwimmer. Laut einer Statistik des DLRG sind aktuell 37 Prozent der Mädchen und Jungen im Grundschulalter ohne Schwimmabzeichen. Hier sei der Bezirkswettbewerb aber ein guter Ansatz, so Landrätin Tamara Bischof. Es ist ein Thema, das wieder mehr in die Köpfe der Menschen gerückt werden muss, so Bischof weiter.
Denken Sie allein an den Urlaub am Meer – da ist es essenziell, schwimmen zu können. Paula Göhler sieht vor allem die Politik und auch die Eltern der Kinder und Jugendlichen hier in der Verantwortung. Denn Schwimmen kann auch Spaß machen – man dürfe es aber nicht unter den Tisch kehren. Die Wasserwacht Unterfranken engagiert sich hier schon lang.
Bei den Teilnehmenden Kindern und Jugendlichen im Volkacher Hallenbad ist der Spaß am Schwimmen jedenfalls groß. In allen drei Kategorien sind die Ortsgruppe Schöllkrippen der Kreiswasserwacht Aschaffenburg und die Ortsgruppe Wülfershausen der Kreiswasserwacht Rhön-Grabfeld übrigens auf dem 1. Und 2. Platz gelandet. Sie werden beim Landeswettbewerb Mitte Mai für Unterfranken an den Start gehen.