Vom Vorjahr geprägt liegt das Haushaltsvolumen des Landkreises Würzburg mittlerweile bei über 230 Millionen Euro. Viel investiert wurde nicht, infolgedessen sind aber auch weniger Schulden aufgebaut worden. Um den Schulbau und die Straßensanierungen verstärkt voranzutreiben, sollen in diesem Jahr aber wieder erhöht Schulden aufgenommen werden. Auch der Bereich Unterkunftskosten mit Blick auf die Flüchtlingskrise in den vergangenen Jahren wirkt sich finanziell stark auf die Haushalte aus. Nun wird sich zeigen, ob die Kreispolitik dem Vorschlag der Verwaltung zustimmt.
Thematisiert wurde auch das Jobcenter im Landkreis. Hier gebe es zu viel Arbeit für zu wenig Personal. Die Belegschaft kommt dem Tagesgeschäft kaum hinterher. Gründe für das angestiegene Arbeitspensum sind zum einen die Folgen des Ukraine-Kriegs und die entsprechenden SGB II-Leistungen an die Geflüchteten. Zum anderen verstärkt die Umsetzung des Bürgergelds und des Wohngeld-Plus-Gesetzes den Arbeitsanfall. Zusätzliches Personal ist auch nicht in Sicht: trotz einer dauerhaften Ausschreibung konnten nur rund 20 Stellen besetzt werden.
Landrat Thomas Eberth sieht daher die Bundesregierung in der Verantwortung, im europäischen Verbund Überlegungen zum weiteren Handeln anzustellen. Im Landkreis Würzburg leben momentan etwa 1.150 Geflüchtete in verschiedenen Unterkünften. Der Großteil der Personen stammt aus den Ländern Ukraine, Afghanistan und Syrien.
Einige Beschäftigte des Hauses haben angekündigt, solange zur Verfügung zu stehen, bis die letzten Bewohner ausgezogen sind. Derzeit stehen zwei Interessenten mit dem Eigentümer des Heims für eine Übernahme in engem Kontakt. Was aus diesem Austausch resultiert bleibt jedoch abzuwarten. Zu Beginn des Jahres hat der private Träger Curata Teilinsolvenz angekündigt, wodurch das Heim zum Mai hin vollständig geschlossen werden soll.