Geburtenraten sinken, gleichzeitig wird die Bevölkerung in Unterfranken immer älter – der Demografische Wandel zählt zu den gravierendsten gesellschaftlichen Veränderungen der heutigen Zeit. Im Landkreis Main-Spessart war die Bevölkerung im Jahr 2020 durchschnittlich 46,3 Jahre alt. Laut dem Bayerischen Landesamt für Statistik steigt das Durchschnittsalter in der Region bis zum Jahr 2040 auf 48,6 Jahre an. Eine ältere Bevölkerung bedarf auch einer altersgerechten Medizin. Mit dem Neubau der Geriatrie in Lohr will das Klinikum Main-Spessart diesen Ansprüchen gerecht werden.
Mehr als zwei lange Corona-Jahre liegen hinter uns. Der Pflegenotstand rückte seither immer wieder in den Fokus und hält weiterhin an. Auch das Klinikum Main-Spessart hat den Fachkräftemangel zu spüren bekommen: Im Laufe der letzten beiden Jahre mussten die beiden geriatrischen Abteilungen am Standort Marktheidenfeld geschlossen werden – wegen Personalnot und veralteten Standards.
Geriatrie, die sogenannte Altersmedizin, beschäftigt sich mit den Erkrankungen des alternden Menschen und ist aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung enorm wichtig.
Ein Neubau der Geriatrie am Standort Lohr ist daher in Planung. Wenn alles klappt, soll dieser im Laufe des Jahres 2026 in Betrieb genommen werden. Bis das soweit ist, wollte man aber nicht untätig bleiben. Zur Überbrückung wird aktuell ein Interims-Geriatrie-Modulbau in Lohr errichtet.
Der Vorteil an diesem Modulbau: Die Bauteile werden vorgefertigt angeliefert, Bäder sind bereits gefliest, Fenster schon eingebaut. Die Bauzeit beträgt daher nur etwa sechs Monate – dann soll dieser Modulbau wie ein normales Klinikumgebäude aussehen und auch als solches eingesetzt werden.
Die Kosten dafür belaufen sich auf 6,3 Millionen Euro – eine Investition die Laut Landrätin Sabine Sitter eine Wertschätzung gegenüber den Bürgern des Landkreises ist, da ihnen so der Zugang zu moderner Medizin ermöglicht wird.