Zum einen spielt die Vergangenheit der Sowjetunion eine Rolle, zu der Putin eine Art Phantomschmerz spüren könnte – zum anderen die immer stärker werdenden westliche Einflüsse in Richtung Russland, dessen Vormachtstellung Putin anstrebt. Aspekte einer langwierigen Entwicklung, die jetzt eskaliert. Welche Reaktionen ruft das im Rest der Welt hervor? Bisher sind es vor allem diplomatische Versuche und Sanktionen. Doch was sind sie wert?
Gelder in der EU sollen eingefroren, die Reisefreiheit ausgewählter Personen und Organisationen eingeschränkt werden. Das sind momentan wesentliche Punkte der EU-Sanktionsmaßnahmen. Sollte Russland vom internationalen Zahlungstransfer Swift ausgeschlossen werden, hätte das auch Auswirkungen auf die internationalen Handelspartner. Der unterfränkische Gipskonzern Knauf hat ein Werk in Donezk, welches vorsorglich geschlossen wurde. Knapp 30 Firmen gibt es in Mainfranken, die aus Russland importieren. All das sei aber zu kurz gegriffen, so Treumann. Kommt es zu Einschränkungen bezüglich Gas und Öl, hätte es Folgen für alle.