Das Würzburger Tierheim hat ein Rattenproblem – aber nicht so eins wie Sie jetzt vielleicht denken. Nachdem ein Gerichtsvollzieher die Räumung einer Wohnung in der Würzburger Innenstadt veranlasst hatte, informierte er das Veterinäramt über eine größere Zahl an Ratten – er ging von rund 30 Tieren aus. Vor Ort ergab sich dann ein chaotisches, unhygienisches und nicht tierschutzkonformes Bild der Wohnung. Die Ratten wurden zwar versorgt, jedoch nicht aus artgerechten Futterquellen. Ein Großteil der Ratten musste händisch gefangen werden, da sie frei in der Wohnung lebten. Rund 120 Ratten wurden dann schlussendlich aus der circa 50 Quadratmeter großen 2,5-Zimmer Wohnung geborgen. Die Weibchen größtenteils trächtig.
Die Tiere wurden in der Kleintierstation des Tierheims gebracht, nachdem sie tierärztlich untersucht und versorgt wurden – teilweise mussten auch Tiere eingeschläfert werden, um ihnen noch mehr Leid zu ersparen. Doch nun kümmern sich die Pflegerinnen und Pfleger fürsorglich um die neugierigen Nasen und für die Ratten geht es ab jetzt hoffentlich nur noch bergauf. Die Böcke werden kastriert und die Weibchen dürfen ihre Jungen großziehen. Bei der Pflege so vieler Tiere helfen dann auch andere Tierheime aus.
Anschließend geht es an die Vermittlung, damit die Tiere in einem neuen liebevollen Zuhause ihre zweite Chance im Leben genießen können. Ratten sind sehr intelligente und bewegungsfreudige Tiere, die schnell ein inniges Band zu ihren Menschen knüpfen können. Deshalb brauchen sie neben einem großen Auslauf und artgerechten Futter auch Beschäftigung und Aufmerksamkeit. Sie sollten daher immer in Gruppen von vier bis sechs Tieren gehalten werden. Wenn Sie nun einem kleinen Rudel der süßen Fratze ein neues Zuhause bieten wollen, dann melden Sie sich beim Tierheim Würzburg.