Fr., 26.09.2025 , 17:35 Uhr

Antwort auf den Fachkräftemangel - Riedel Bau eröffnet Talent Factory in Bergrheinfeld

Der Fachkräftemangel trifft mittlerweile fast alle Branchen. Laut IHK fehlen allein in Unterfranken schon heute mehrere tausend Arbeitskräfte – Tendenz steigend. Vor allem im Handwerk wird es immer schwieriger, Nachwuchs zu gewinnen. Umso wichtiger sind neue Konzepte, die junge Menschen für eine Ausbildung begeistern und erfahrenen Mitarbeitenden an Unternehmen binden. Ein Beispiel dafür wurde jetzt in Bergrheinfeld eröffnet.

Moderne Ausbildung und kontinuierliche Weiterbildung

Bunt, kraftvoll und definitiv nicht zu übersehen heißt der Drache an der Wand der neuen Talent Factory von Riedel Bau die Gäste willkommen. Er steht für Mut, Stärke und Teamgeist – genau die Werte, die hier künftig gelebt werden sollen. Mit einem Festakt wurde die Halle am Logistikzentrum in Bergrheinfeld am Donnerstag eröffnet. Mit der neuen Talentschmiede will man dem Fachkräftemangel begegnen – mit moderner Ausbildung und kontinuierlicher Weiterbildung.

„Also ein Vorteil ist es eigentlich für alle dualen Studenten und Auszubildenden, weil wir hier die Möglichkeit haben, bevor wir das erste mal auf die Baustelle gehen, schon Sachen kennen zu lernen wie Mauern, Pflastern oder Schalungstechniken. Und so können wir dann einfach später effektiver im Team eingesetzt werden und direkt normal mitarbeiten. Also ich finde auch die Baubranche lebt vor allem von Weiterbildungen, dass man immer wieder, gerade wenn es um die Umwelt geht, die neuen Techniken erfährt. Und da sind Weiterbildungen einfach essenziell.“, so Maxima Pioch, Duale Studentin im Bauingenierwesen.

Praxisnah lernen, bevor es zum ersten Mal auf die echte Baustelle geht – das ist die Idee. Doch die Halle ist nicht nur ein Lernort für den Nachwuchs. Auch erfahrene Mitarbeitende sollen hier fit für die Zukunft bleiben: durch Seminare, Sicherheitstrainings oder Produktschulungen.

„Ja, die Frage ist eher Was können wir nicht? Ja, die Möglichkeiten sind da. Wir haben den Raum, wir haben Strom, wir haben Wasser, wir haben alle räumlichen Möglichkeiten, wir haben die Geometrie, wir können große Sachen, wir können kleine Sachen, wir können unrein, wir können aber auch umrüsten. Dass, wir es wie einen Schulungsraum mit Beamer benutzen und sogar theoretisches Wissen vermitteln.“, so Martin Schlereth, zuständig für die Personalentwicklung. 

Nachhaltige Bauweise spart tonnenweise CO2

Schon beim Bau selbst wurde die Zukunft mitgedacht. Ursprünglich war ein klassisches Gebäude aus Beton und Mauerwerk geplant – doch die Azubis hatten andere Ideen. Gemeinsam mit der Geschäftsleitung und einem Institut für nachhaltige und klimagerechte Architektur entstand ein neues Konzept.

„Das ist ist ein Hybrid-Gebäude. Und im Vordergrund stand, dass wir nicht nur die klassischen Materialien einsetzen, wie Beton und Mauerwerk, sondern wir haben ja auch sehr viel Holz verbaut. Und im Speziellen in der Fassade ist es uns auch gelungen, mit gebrauchten Materialien, die bei uns sonst in die Verbrennung geraten wären, haben wir die Fassaden gestaltet. Und so meine ich, ist in der CO2 Bilanz ein sehr, sehr gutes Projekt rausgekommen.“, so Vorstand Stephan Kranig. 

Und nicht nur die Idee kam von den jungen Köpfen – sie packten auch selbst an: Beton- und Stahlbetonbauer, Maurer, Kanal- und Straßenbauer, Maler, Industriekaufleute, Bauzeichner, Fachinformatiker und Dual Studierende. Unterstützt von jungen Bauleitern wuchs die Halle Stück für Stück in Teamarbeit. Ein Engagement, das auch in der regionalen Wirtschaft Aufmerksamkeit findet.

„Ja, ich glaube, jede Firma muss heutzutage sich überlegen, wie sie an die entsprechenden, die guten Auszubildenden rankommt. Und da kann man nur jedem wünschen, dieses nachzuahmen. Denn die Auszubildenden erwarten heute ganz viel mehr, als es früher noch der Fall war. Und vor allem hier geht es um Nachhaltigkeit. Hier geht es um Innovation. Und ich glaube, da kann jede Firma was aus sich herausholen. Denn jede Firma, gerade der Klein- und Mittelstand, hat so viele innovative Ideen und kann die da auch umsetzen und die Jugend begeistern.“, so IHK-Präsidentin Caroline Trips. 

Die Talent Factory ist damit mehr als ein Gebäude. Sie ist ein Symbol für die Zukunftsfähigkeit der Region: moderne Ausbildung, lebenslanges Lernen und ein Arbeitsumfeld, das Talente nicht nur gewinnt, sondern langfristig hält. Und über all dem wacht er: der Drache im Inneren der Halle – bunt, kraftvoll und einprägsam wie die Idee selbst.

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