Fr., 22.12.2023 , 18:04 Uhr

Apfel statt Traube – Cidre-Produktion an der LWG in Veitshöchheim

Ein Ziel des Streuobstpaktes

Mehr Streuobstwiesen! Das fordert der Bayerische Streuobstpakt und er tut alles dafür, um seine Forderung Wirklichkeit werden zu lassen. Bis 2035 sollen in Bayern eine Million neue Bäume gepflanzt werden. Der Beschluss der Bayerischen Staatsregierung aus dem Jahr 2021 beinhaltet gleichzeitig mehrere Ziele: Eines davon ist es, Besitzern von Streuobstwiesen zu zeigen, wie man wertige Produkte aus den Äpfeln herstellen kann. Hierbei soll die Gewinnspanne größer sein, als bei der Lieferung in eine Saftkelterei. Die LWG in Veitshöchheim macht im Zuge des Cidre-Projekts vor, wie es geht. Geleitet wird das Vorhaben von Annette Wagner.

Die Hefe muss entfernt werden

Bei umfangreichen Konsumentenbefragungen versuchte die LWG herauszufinden, was die Kunden bevorzugen. Und was im Vorfeld bei der Produktion noch zu beachten ist: Da das Inhaltsstoffprofil des Apfels ein anderes als das der Traube ist, lassen sich önologische Praktiken nicht eins zu eins übertragen. Entsprechende Anpassungen sind nötig. Diese Flaschen hier stehen nicht grundlos auf dem Kopf. Durch das Kippen setzt sich die Hefe im Flaschenhals ab. Um das Produkt klar genießen zu können, braucht es eben das Degorgieren, also die Entfernung der Hefe. Für kurze Zeit wird der Flaschenhals bei -23 Grad in ein Kühlbad gestellt, sodass die Hefe gefriert. Mit einem Druck von 6 Bar und einem lauten Knall schießt dann der gefrorene Hefepropfen aus dem Flaschenhals. Ist der Flüssigkeitsverlust ausgeglichen, fehlt nur noch das Verkorken. Dann ist der Cidre nach einem halben Jahr Arbeit endlich fertig. Und das Endprodukt scheint zu schmecken. Die LWG hat es vorgemacht – jetzt sind die Bayerischen Winzer und Brenner dran.

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