„Missbraucht“ – So lautet der Titel der ARD-Doku, die inmitten der laufenden Schwimm-EM in Rom veröffentlich wurde. Viel Platz in dem Film nimmt Stefan Lurz ein. Der Würzburger Ex-Schwimmbundestrainer wurde Anfang dieses Jahres wegen sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen in zwei Fällen zu sechs Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Außerdem musste er 1500 Euro Strafe an die Opferschutzorganisation „Weißer Ring“ zahlen. Untersagt wurde Lurz außerdem die Arbeit als Schwimmtrainer, Badeaufsicht, Badewärter, Rettungsschwimmer und Übungsleiter. Warum aber wird Stefan Lurz dann immer noch am Gelände des SV Würzburg 05 gesehen?
In der ARD-Doku zeigen Handyaufnahmen, wie Stefan Lurz beim Würzburger Schwimmverein ein- und ausgeht. Der Grund: Seit dem 01.02.2022 ist er wohl als kaufmännischer Angestellter für den gewerblichen Bereich des Vereins tätig.
Auf Anfrage der Redaktion sei momentan die komplette Geschäftsleitung im Urlaub, eine Stellungnahme zu diesem Thema finde man auf der Homepage. Dort ist zu lesen:
Kontakt zu Sportlern bestehe also nicht, ist es aber trotzdem moralisch vertretbar, dass ein verurteilter Sexualstraftäter im Büro eines Schwimmvereins arbeitet? Fakt ist: Der SV Würzburg 05 muss um seinen Ruf bangen. Noch ist nämlich unklar, ob Würzburg seinen Status als Bundesstützpunkt Freiwasser behalten wird. Immer wieder hört man davon, dass der DSV den Status künftig an eine andere Stadt vergeben möchte.