Im Sommer 2023 sorgte das Bekanntwerden von schweren Verstößen in einem Aschaffenburger Schlachthof für Entsetzen. Seit gestern müssen sich nun zwei Tierärztinnen vor dem Landgericht Aschaffenburg verantworten. Die Anklage wirft beiden Frauen Verrat von Dienstgeheimnissen vor. Sie sollen den Schlachthof vor Kontrollen gewarnt haben. Eine der beiden Angeklagten, eine 50-Jährige Frau, räumte die Vorwürfe zu Prozessbeginn vollständig ein. Sie habe in einer WhatsApp-Gruppe auf anstehende Kontrollen hingewiesen. Dies habe sie jedoch nur getan, um ihren Job zu sichern. Die zweite Angeklagte, eine 28-Jährige, äußerte sich ebenfalls zu den Vorwürfen. Sie soll eine Mail über die „Kontrolle der Kontrolleure“ an den damaligen Inhaber des Zerlegebetriebs, welcher zu diesem Zeitpunkt auch ihr Freund war, weitergeleitet haben. Laut ihrem Anwalt sei dies aber nicht verboten. Das Urteil wird wohl erst im kommenden Jahr fallen.