Bayern wagt den Sprung ins All, und zwar mit eigenen Kleinstsatelliten! Was nach Science-Fiction klingt, könnte schon bald Realität werden. Die Satelliten made in Würzburg sollen nicht nur die Vermessungsverwaltung revolutionieren, sondern auch wertvolle Daten zu Klimaveränderungen, Hochwasserprognosen sowie der Land- und Forstwirtschaft liefern. Damit leistet der Freistaat einen wichtigen Beitrag zu den Herausforderungen unserer Zeit – und das aus dem Weltall. Was genau hinter dem Projekt steckt und wie Bayern damit die Zukunft mitgestalten will, zeigen wir Ihnen jetzt.
Bayern hebt ab – und zwar mit eigenen Kleinstsatelliten aus Würzburg. Aktuell werden die Mini- Weltraumforscher am Zentrum für Telematik Mini-Satelliten entwickelt und sollen bald hochauflösende Bilder von Bayern schießen. Diese Bilder könnten nicht nur für die Vermessungsverwaltung revolutionär sein, sondern auch wertvolle Daten für die Land- und Forstwirtschaft oder den Katastrophenschutz liefern. Bei einem Besuch am Mittwochnachmittag hat sich Bayerns Heimatminister Albert Füracker einmal selbst über den aktuellen Stand des Projekts informiert. Bei seinem Besuch, konnte der Minister die Satelliten, die nur etwas größer als ein Schuhkarton sind und mit einer hochauflösenden Kamera arbeiten, einmal selbst in Augenschein nehmen. Sie werden bis zum kleinsten Bauteil vom Zentrum für Telematik und der S4 Smart Small Satellite Systems GmbH in Würzburg hergestellt und getestet.
Die Satelliten, auch „CuBys“ genannt, sollen 2025 auf eine Erprobungsmission ins All geschickt werden. Ist der Probebetrieb erfolgreich, sollen in Zukunft 25 bis 30 Satelliten regelmäßig hochauflösende Bildaufnahmen liefern. Was bisher nur alle zwei Jahre analysiert werden konnte, zum Beispiel Bodenfeuchtigkeit oder der Düngezustand, könnte dann alle drei Tage gemessen und angepasst werden. Deshalb ist der Blick aus dem All auch nicht nur für Bayern interessant. In Zukunft könnten auch angrenzende Regionen in Deutschland, aber auch in Österreich und der Schweiz vom bayerischen Satellitennetzwerk profitieren.
„Wir wollen auch digital nicht nur abhängig sein von irgendwelchen Firmen und großen Anbietern, müssen selbst schon als Staat auch gewisse digitale Souveränität noch bewahren. Und gerade bei diesen Dingen, die uns so wichtig sind, ist es, glaube ich, gut, dass wir vorangehen.“, so Finanz- und Heimatminister Albert Füracker.
Die Informationen, die die Satelliten liefern, wären nicht nur für Behörden von Nutzen, sondern könnten auch der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Geplant ist, dass die kleinen Geräte in Zukunft also nicht nur regelmäßig eingesetzt, sondern auch in Serie produziert werden können – doch das dürfte noch etwa 5 bis 10 Jahre Forschung benötigen, so der Geschäftsführer des Zentrum für Telematik Daniel Eck. Bayern auf dem Weg in den Orbit – ein spannendes Projekt, das zeigt: Der Freistaat ist nicht nur auf der Erde ein starker Akteur, sondern hebt bald auch im Weltall ab.