Die Schweinfurter Krankenhäuser St. Josef und Leopoldina unterscheidet beinahe mehr, als sie verbindet: unterschiedliche Träger, unterschiedliche Größen, unterschiedliche Philosophien. Und doch sollen beide Kliniken in Zukunft zusammenarbeiten, wollen sogar einen gemeinsamen Gesundheitsverbund gründen. Das verkündeten die beiden Träger der Kliniken, die Kongregation der Schwestern des Erlösers und die Stadt Schweinfurt, bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.
Im geplanten Gesundheitsverbund sollen künftig Verantwortungen und Schwerpunkte zwischen den Kliniken aufgeteilt werden. Das Leopoldina Krankenhaus soll zum Zentralklinikum Schweinfurt werden und sämtliche akutmedizinische Angebote übernehmen. Das Krankenhaus St. Josef hingegen soll seinen Schwerpunkt in der Altersmedizin setzen.
Zum aktuellen Zeitpunkt bieten beide Krankenhäuser getrennt voneinander Ausbildungen an – in Zukunft soll dieser Aufgabenbereich in die Hände des St. Josef Krankenhauses fallen. Aktuell steckt das Vorhaben aber noch in seinen Kinderschuhen – bis zum Abschluss der Umsetzung des Gesundheitsverbundes im Jahr 2030 ist es noch ein langer Weg. Für die derzeitigen Angestellten der Kliniken bleibt daher zunächst alles beim Alten – in einigen Jahren wird sich das jedoch ändern.
Um dieses Umfeld realisieren zu können, sind jedoch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen in beiden Krankenhäusern notwendig. Pro Standort werden Kosten von circa 120 Millionen Euro erwartet – Schweinfurt hofft hierbei auf eine Förderung von politischer Seite. Ziel des geplanten Zusammenschlusses der Schweinfurter Kliniken ist einerseits, eine menschliche, wirtschaftliche und zukunftsfähige Gesundheitsversorgung für die Region Schweinfurt aufzubauen. Andererseits möchten beide Kliniken den gewaltigen Herausforderungen, die dem Gesundheitswesen jetzt und in den kommenden Jahren noch verschärft bevorstehen, mit vereinten Kräften entgegentreten.