Di., 27.09.2022 , 17:49 Uhr

Auftakt am Schweinfurter Landgericht - Prozess um getöteten Radfahrer beginnt

Seit heute morgen müssen sich zwei Männer wegen Mordes in Schweinfurt vor Gericht verantworten. Die beiden jungen Männer im Alter von 19 und 21 Jahren sollen im November 2021 einen 26-jährigen Radfahrer in Bad Neustadt im Landkreis Rhön Grabfeld mit mehreren Messerstichen getötet haben – heimtückisch und aus Mordlust. Sie sollen das Opfer auf einen Radweg gelockt und ihm mit sechs Messerstichen so schwer verletzt zu haben, dass dieser verblutete. Dabei sollen sie sogar am Tatort ausgeharrt und auf den Tod des am Boden liegenden Opfers gewartet haben.

Leiche des Radfahrers von Passanten gefunden

Rückblick: Es ist Montagmorgen, der 22. November 2021 als Spaziergänger auf dem Fahrradweg zwischen Bad Neustadt und Hohenroth eine Leiche entdecken. Das Fahrrad des Opfers liegt neben ihm. Aufgrund der Verletzungen geht die Polizei von einem Gewaltverbrechen aus. Dutzende Polizisten sichern Spuren am Tatort, auch Spürhunde sind im Einsatz. Noch am gleichen Tag können zwei Tatverdächtige festgenommen werden und kommen wegen gemeinschaftlichen Mordes in Untersuchungshaft. Ein weiterer Jugendlicher wird kurze Zeit später wegen wegen Beihilfe festgenommen. Die Obduktion des 26-jährigen Opfers ergibt, dass er mittels spitzer Gewalteinwirkung ums Leben gebracht wurde.

Angeklagte seit Dienstag vor Gericht

Für ihre Tat müssen sich die Männer aus dem Landkreis Rhön Grabfeld nun vor der ersten großen Jugendkammer des Landgerichts Schweinfurt verantworten. Der 19-jährige Angeklagte hat die Tat zum Prozessauftakt gestanden. Er bedauere das Geschehen und finde keine Worte für sein Verhalten. Der Grund für den Mord blieb zunächst unklar. Er räumte jedoch ein, sich vor der Tat über das Verhalten des Opfers geärgert zu haben. Laut Staatsanwaltschaft sei der zweite Hauptverdächtige in die Pläne des Mittäters eingeweiht gewesen. Seinem Anwalt gegenüber erklärte der 21-jährige jedoch, dass er nicht gewusst habe, dass sein Freund das Opfer töten wollte. Am Tatort habe er nur ein Messer dabei gehabt, weil er vermutete, das Opfer könnte ihm etwas antun. Als sein Freund den 26-Jährigen plötzlich mit einem anderen Messer attackierte, habe er versucht ihn davon abzuhalten. Ein dritter Angeklagter muss sich wegen Beihilfe zum Mord verantworten. Der 21-jährige wies die Vorwürfe jedoch zurück. Er habe den beiden Hauptangeklagten zwar ein Messer geliehen, jedoch nicht gewusst, dass sie damit einen Mord beabsichtigen würden. Für den Prozess sind sieben Verhandlungstage angesetzt.

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