Großeinsatz in der Karbacher Straße in Marktheidenfeld: Gegen 22 Uhr trafen am Samstag zwei rivalisierende Gruppierungen aus dem Rockermilieu an einer Tankstelle aufeinander. Ein Streit eskalierte schnell, sodass sich insgesamt rund 50 Personen gegenseitig angriffen – es flogen Fäuste und Messer wurden gezogen. Als die Einsatzkräfte am Ort des Geschehens eintrafen, fanden sie mehrere Verletzte vor.
Im Anschluss an die Auseinandersetzung flüchteten zahlreiche Tatverdächtige in verschiedene Richtungen. Eine der beiden Gruppierungen konnte jedoch durch die Beamten festgehalten werden. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort und es wurden mehrere Kontrollstellen eingerichtet. Unterstützt wurde die Marktheidenfelder Polizei dabei von weiteren Dienststellen aus dem Bereich Mainfranken sowie dem SEK, dem USK und Kräften aus dem benachbarten Baden-Württemberg.
Noch am Tatabend wurden die Ermittlungen durch Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei aufgenommen, sodass bereits im Laufe des Sonntags, zusammen mit den Festnahmen vom Vortag, insgesamt neun Tatverdächtige vorläufig festgenommen werden konnten. Die Vorwürfe lauten schwerer Landfriedensbruch sowie versuchte Tötung. Bei den beiden Gruppierungen soll es sich nach noch unbestätigten Informationen um Mitglieder und Unterstützer der „Bandidos“ und der „Outlaws“ handeln.
Im Laufe des Montags wurden dann die Tatverdächtigen im Alter von 25 bis 63 Jahren dem Amtsgericht Würzburg vorgeführt. Der Grund für die Streitigkeiten ist derzeit aber noch Teil der Ermittlungen. Unter Umständen könnte eine Hochzeit im Bereich Main-Spessart zumindest Anlass für die Ansammlung an Rockern gewesen sein. Ebenfalls am Montag war die Polizei noch einmal am Tatort, um die Tathergänge zu rekonstruieren und nach möglichen weiteren Waffen zu suchen.