Was macht einen Franken zu einem Franken? Zunächst einmal muss er hier geboren sein. Wer dieses Kriterium erfüllt kann für sein Lebenswerk gewürfelt werden. Am Dienstag wurde der Frankenwürfel zum 40. Mal verliehen. Damit wurden drei außergewöhnliche Franken geehrt. Und dabei zeichnen sie drei Begriffe ganz besonders aus.
Witzig, wendig, widersprüchlich. Diese Eigenschaften hat der Autor Max Freiherr von und zu Aufseß den Franken zugeschrieben. Ober-, Unter- und Mittelfranken auf die diese besonders zutreffen bekommen seit 1985 jährlich den Frankenwürfel verliehen. Am Dienstag wurde die hoch angesehene Auszeichnung Im Schloss Werneck im Landkreis Schweinfurt zum 40. Mal verliehen. Dieses Jahr gab es insgesamt drei Stück – einen pro Regierungsbezirk. Aus Oberfranken hat die stellvertretende Forchheimer Landrätin Rosi Krauß den Preis erhalten.
„Ja es bedeutet mir sehr viel. Also ich war ganz erschrocken. Wie ich erfahren habe, dass ich das kriegen darf oder kriegen soll hab ich gesagt: Warum ich? Wie hab ich das verdient? Fragt man sich dann immer ja automatisch. Ja ich wusste es nicht und für mich ist das eine ganz ganz große Ehre und ich bin ganz glücklich drüber.“, so Rosi Krauß, Stellvertretende Landrätin in Forchheim und Bäuerin.
Jahre lang hat sie sich mit Hingabe für ihre Region eingesetzt. Erst als Forchsheimer Kreisbäuerin, dann als stellvertretende Landrätin. Und das alles während sie sich gleichzeitig um ihren Bauernhof und ihre Familie kümmerte. Mittelfranken zeichnete hingegen eine wahre Sportikone aus. Alice Walchshöfer gilt als „Queen Mum“ des renommierten Rother Triathlon.
„Die Auszeichnung bedeutet mir sehr viel muss ich wirklich sagen. Das ist ein Preis mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hab und ich seh ihn aber auch als Preis für unsere 7.500 Helfer. Für unsere ganzen Hilfsdienste. Ob das BRK ist oder Feuerwehr und Polizei, die Behörden. Und für die sehe ich den Preis eigentlich auch an weil wir eine große Familie sind.“, so Alice Walchshöfer, Organisatorin der Challenge Roth.
Die Challenge Roth gilt als einer der wichtigsten Wettbewerbe im Triathlonkalender. Und das ist vor allem ihr zu verdanken. Seit 2001 sind sie und ihre Familie für die Organisation des Events verantwortlich. In dieser Zeit hat die Challenge den Ruf erhalten, den sie mittlerweile hat. Den unterfränkischen Preisträger kennt man vor allem aus Fassnacht in Franken. Kabarettist Otmar Schmelzer.
„Ich war überrascht aber viele haben schon im Vorfeld mich als gewürfelter tituliert. Aber ich hab nie drauf gewartet oder gesagt ich will das unbedingt haben. Wenn ich die Geschichte so sehe wer das schon alles hat ist das nicht einfach was was man als Staubfänger irgendwo hinstellt sondern das ist ein Ritterschlag und das ist in Franken die höchste Auszeichnung die ein Franke bekommen kann.“, so Otmar Schmelzer, Kabarettist und Weinbauer.
Schmelzer blickt auf eine bewegte Karriere auf der Bühne zurück. Bei Fassnacht in Franken gehörte er bis letztes Jahr zu den wiederkehrenden Gesichtern. Gleichzeitig begründete er 2022 den Oberschwappbacher Kultursommer. Und das alles während er selbst Vollzeit bei einer Autobahnmeisterei arbeitete. Letztes Jahr hatte er bekanntgegeben das letzte Mal Teil des Fassnachtensembles gewesen zu sein. Nun hat der Frischgewürfelte wieder mehr Zeit um sich um seinen Weinberg zu kümmern, den er seit 1983 sein eigen nennt. Nach so einem bewegten Leben stellt sich die Frage: Was will man da noch erreichen?
„Für das was ich alles machen will muss ich 150 Jahre alt werden. Und das war jetzt ein guter Start sag ich mal so das ganze und jetzt gehts erst richtig los.“, so Schmelzer
„Das muss sich dann ergeben. Man muss ja erstmal gewählt werden vom Volk. Und ich denk mir: Ich genieß jetzt einfach mal, dass ich sowas bekommen hab hier weil man kriegt ja nicht immer so viel Anerkennung wenn man politisch unterwegs ist.“, so Krauß.
„Für die Zukunft habe ich eigentlich vor etwas kürzer zu treten. Ich bin jetzt auch schon etwas älter. Aber ich möchte immernoch meine Gedanken und Ideen reinbringen.“, so Walchshöfer.
Und genau das verbindet die Preisträgerinnen und Preisträger: Sie alle stehen für ihren unermüdlichen Einsatz in ihrem Feld, ihre Anpassungsfähigkeit und ihren Witz. Und damit sind sie unverkennbar fränkisch.