Wegen Demonstrationen bezüglich der Sparpolitik beim Agrardiesel haben die Landwirte bereits um 6 Uhr morgens den Verkehr im gesamten Landkreis Aschaffenburg behindert. Unter anderem haben die Protestierenden im Rahmen ihrer Kundgebung alle Zufahrten zur A3 und verschiedenen Verkehrsknotenpunkte dicht gemacht. Anders als im Landkreis Aschaffenburg und an anderen Orten verzichteten die Demonstranten im Landkreis Miltenberg auf Blockade-Aktionen. Hier haben sich vor allem Landwirte, Dienstleister aber auch Privatleute zu einem Protestkonvoi zusammengetan. Dadurch wollten Sie auf Ihre Probleme mit der Ampelkoalition in Berlin aufmerksam machen. An der Aktion haben sich kurz nach 9 Uhr 30 insgesamt weit mehr als 1000 Fahrzeuge beteiligt – darunter nicht nur Traktoren, sondern auch Lastwagen und Transporter. Gemeinsam starteten sie aus Elsenfeld heraus zu der rund 70 Kilometer langen Rundfahrt durch den kompletten Landkreis.
Ein befürchtetes Verkehrschaos ist auch in Mainfranken ausgeblieben. Erhebliche Behinderungen gab es dennoch, beispielsweise an den Anschlussstellen Helmstadt, Kist, Heidingsfeld und Randersacker an der A3 – sowie den Anschlussstellen Gramschatzer Wald und Würzburg/Estenfeld an der A7.Bis zum frühen Nachmittag bekam man in der Würzburger Innenstadt hingegen gar nichts mit, bis sich dann Landwirte von mehreren Stellen in Mainfranken auf den Weg nach Biebelried machten. Dort fand ab 16 Uhr eine Abschlusskundgebung statt. Betroffen waren aber auch stellenweise die Schulen – im Landkreis Aschaffenburg gingen einige vorausschauend in den Distanzunterricht – in Bad Neustadt fiel der Nachmittagsunterricht an den weiterführenden Schulen kurzfristig aus. Grund zur Freude wohl für einige Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld, denn für Sie startete die Schule sowieso erst um 9:30 Uhr.
Sowohl die Integrierte Leitstelle Schweinfurt, als auch die ILS Würzburg sind mit dem Verlauf generell zufrieden. Zwar sei die Belegschaft angespannt gewesen, es sei aber alles glatt gelaufen. Im Bereich des Krankentransports gab es zwar Behinderungen, bei der Notfallrettung mit Blaulicht gab es aber hingegen keine relevante Zeitverzögerung. Auch die Polizei zeigt sich mit dem Verlauf der über 80 Protestaktionen und nach ersten Hochrechnungen geschätzt 1.600 Traktoren in Unterfranken zufrieden. So gab es nach derzeitigen Erkenntnissen weder größere Verstöße, noch mussten Versammlungen aufgelöst werden. Ob etwaige Unfälle im Zusammenhang mit den Protesten stehen, ist derzeit noch nicht bekannt.
Teilweise noch bis zum Montag den 15. Januar wollen die Landwirte protestieren. Eine Auflistung der bisher bekannten Versammlungen in Unterfranken finden Sie auf unserer Homepage.