Die Wahrscheinlichkeit beträgt nur eins zu einer Million – wenige Sekunden hätten einen Unterschied machen können. Trotzdem ist der unwahrscheinliche Fall eingetreten: an einem lauwarmen und vor allem windstillen Nachmittag in Würzburger wurde gestern eine Radfahrerin von einem Baum tödlich verletzt. Eine Fußgängerin wurde zudem leicht verletzt.
In Würzburg stehen über 44.000 Bäume – einen vergleichbaren Vorfall gab es in den letzten Jahrzehnten trotzdem nie. Doch lange Trockenperioden sorgten in den letzten Jahren für viel Stress, so Martin Heilig. Der mache die Bäume auch anfälliger für Pilzbefall oder Sturmschäden. Deshalb habe man die Baumpflege und Kontrolle bereits personell aufgestockt. Rund 1 Millionen Euro würden jedes Jahr in Maßnahmen von externen Fachleuten fließen. Ein Anwohner berichtet uns von einem Pilz, der die 20 Meter hohe Buche angegriffen habe. Erst vor Kurzem habe er versucht das Gartenamt erneut auf die Gefahr durch den Riesenporling aufmerksam zu machen. Auch Bürgermeister Martin Heilig spricht von kranken und geschädigten Bäumen. Es gebe in ganz Würzburg keinen Baum der zu 100% gesund sei – dass ein Baum aber derart umsturzgefährdet gewesen sei, hätte niemand voraussehen können. Das Ergebnis des Gutachtens könnte auch den Umgang mit kranken Bäumen – also jedem Einzelnen in der Stadt – grundlegend verändern. Denn ein solch eine Tragödie darf nie wieder passieren.