Eine Transportbox mitten im Ringpark, gefüllt mit sieben verängstigten Hundewelpen – so begann am Dienstagnachmittag eine Geschichte, die aktuell die Herzen hunderter Würzburgerinnen und Würzburger berührt. Gegen 15 Uhr machte ein aufmerksamer Spaziergänger die traurige Entdeckung. Ohne zu zögern brachte er die winzigen Fellknäuel zur Polizeiwache, wo sie wohl erstmals echte Fürsorge erlebten. Kurze Zeit später hat sie das Tierheim in Obhut genommen und päppelt die Kleinen nun auf.
Mit riesigen, dunklen Kulleraugen blicken sie in die Welt – sieben kleine Hundewelpen, die in den letzten Tagen wahrscheinlich das erste Mal Wärme und Zuneigung genießen durften. Ihre Pfoten sind noch viel zu klein, um sich allein durch die Welt zu schlagen. Trotzdem wurden die kleinen Fellnasen mitten im Ringpark in einer viel zu kleinen Transportbox ausgesetzt, bei Wind, Regen und nur wenigen Grad über Null.
„Die waren natürlich erst mal komplett durch den Wind. Wusste nicht, was mit ihnen geschieht. Sie war noch leicht unterkühlt, weil die waren ja draußen. Hat natürlich sehr viel Hunger. Und vor allem das Allerwichtigste, die hatten auch sehr viel Durst, weil die sind erst circa fünf Wochen alt und denen fehlt die Muttermilch. Und die kriegen jetzt halt von uns die Ersatzmilch.“, so Maxim Iochim, Pressesprecher und Vorstandsmitglied des Tierheims Würzburg.
Im Tierheim wartete nun ein neues Kapitel auf die winzigen Hunde. Aktuell gilt es noch die Quarantänezeit zu überbrücken, dann erste können die kleinen Racker auch mit Spielzeug spielen. Aber bei so vielen Geschwistern wird es sowieso nicht langweilig. Noch ist unklar, welche Rasse sich hinter den kleinen Pfoten und den neugierigen Knopfaugen verbirgt. Die sieben Zwerge werden aber definitiv klein bleiben. Optisch unterscheiden sie sich stark voneinander, einer sieht mehr aus wie ein Terrier, einer wie ein Chihuahua, einer wie ein Shih Tzu und einer mehr wie ein Pekingese. Und irgendwo dazwischen ist wohl auch diese Mischung. Aber wie sagt man so salopp, Hauptsache gesund.
„Also die werden jetzt erst mal entwurmt. Manche von denen haben sehr starke Wurmbäuche. Das spürt man auf jeden Fall. Ja, dann werden die groß gepäppelt, erst mal wieder fit gemacht, dass sie aktiv sind und dann werden sie mit der achten Woche geimpft. Und ab der neunten Woche dürfen sich Interessierte melden und dann dürfen die ausziehen in ein besseres neues Zuhause.“, erzählt uns Iochim.
Noch ist aber Geduld gefragt, denn die Welpen müssen noch ordentlich umsorgt werden und aktuell ist auch gar nicht klar welches Geschlecht die Welpen haben. Namen hingegen haben sie mittlerweile, alle heißen aufgrund ihres zuckersüßen Aussehens wie ein Dessert. Bis sie in ein paar Wochen abgegeben werden können, bittet das Tierheim aber, von Anfragen abzusehen. Unterstützen können Sie die kleinen frechen Racker aber auch jetzt schon:
„Uns kann man auf jeden Fall vielseitig unterstützen. Wir freuen uns über Geldspenden, weil die Kosten für die Kleinen sind ja auch schon recht teuer. Über Handtücher, Bettlaken, Spielzeug für die kleinen, Futter. Also auf unserer Amazon Wunschliste findet man alles was aktuell wir brauche.“, so Maxim Iochim.
Trotz der rührenden Bilder bleibt ein bitterer Beigeschmack. Zwar gehören ausgesetzte Tiere nicht zum Tierheimalltag, doch immer wieder machen solche Vorfälle die Mitarbeitenden fassungslos. Umso größer ist nun die Hoffnung, dass die sieben Welpen bald ein liebevolles Zuhause finden und ihre Geschichte nach einem holprigen Start ins Leben ein Happy End nimmt.