Schwarze Lederkutten, laute Rockmusik und PS-starke Motorräder – Das sind die typischen Biker-Klischees. Dass dem nicht so ist, hat sich am Wochenende beim Fellows Ride gezeigt. Dort haben sich nämlich zahlreiche Motorradfahrer für den guten Zweck auf ihre Maschinen geschwungen – Und wir haben sie dabei begleitet.
Mit offenem Visier für Depressionshilfe – unter diesem Motto sind am vergangenen Wochenende rund 400 Motorradfahrerinnen und Fahrer in Würzburg zusammengekommen. Nach einem sehr gelungenen Auftakt im letzten Jahr, fand die Ausfahrt, bei denen die Motorrad-Community auf die Volkskrankheit Depression aufmerksam macht, am Samstag nun zum zweiten Mal statt. Initiator Dieter Schneider, selbst begeisterter Motorradfahrer, engagiert sich schon seit Jahren in der Depressionshilfe. Vor 8 Jahren hatte sich sein Sohn im Alter von 23 Jahren im Zusammenhang mit einer schweren Depression das Leben genommen. In diesem Jahr sammeln die Veranstalter nun Spenden, um das Gemeinschafts-Projekt eines Illustrators, einer Schulpsychologin und eines Arztes zur Aufklärung und Prävention von psychischen Erkrankungen – vor allem bei Jugendlichen – durch eine Graphic Novel, zu unterstützen.
Bei der Motorradausfahrt ging es von Würzburg durch die Region Main-Rhön bis nach Geiselwind im Landkreis Kitzingen. Die Bikerinnen und Biker waren aus Norddeutschland, dem Ruhrgebiet und ganz Süddeutschland angereist. Die Schirmherrschaft übernahm Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt. Auch Landrat Thomas Eberth war gekommen und nahm als Fahnenträger, der den Startschuss gab, eine ganz besondere Rolle ein. 5.500 Euro Spenden kamen am Samstag für das Projekt zusammen. Aber den Organisatoren geht es nicht nur ums Geld, die Hauptwährung ist für sie die Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema. Im letzten Jahr mit einer Tour gestartet, gibt es in diesem Jahr schon vier Fellows Rides. Und die Organisatoren haben großes vor, im nächsten Jahr wollen sie sogar noch öfter Motorradfahren und Gutes tun. Anfragen gibt es jedenfalls zuhauf und damit wohl auch mehr Aufmerksamkeit.