Das Schweinfurter Krankenhaus St. Josef wird zum Ende des Jahres geschlossen. Rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der seit 93 Jahren vom katholischen Würzburger Orden „Kongregation der Schwestern des Erlösers“ betriebenen Einrichtung verlieren dann ihre Jobs.
Mit 272 Betten behandelte das Haus zuletzt jährlich rund 20.000 Patienten ambulant und 10.000 stationär. Durch die Schließung entsteht zum einen ein klaffendes Loch in der Gesundheitsversorgung der Region. Zum anderen bleibt die Frage wie es für die 800 Mitarbeiter weitergeht.
Wie lang der Betrieb noch aufrechterhalten werden kann könne man aktuell noch nicht sagen, so Stapper weiter. Bis Dienstagnachmittag hatte die Geschäftsleitung noch die Hoffnung, dass der Bezirk Unterfranken die Klinik übernehmen würde. Mit 17 zu 4 Stimmen hatten die Mitglieder des Bezirkstags allerdings gegen die Übernahme gestimmt. Der Grund: man sei bereits Träger dreier Krankenhäuser. Das Problem bleibt also weiterhin das Gleiche.
Die Kongregation der Erlöserschwestern hatte bereits im vergangenen Jahr ihren Rückzug angekündigt und seither nach einem neuen Träger gesucht. Dabei war die wirtschaftliche Lage bis 2022 noch völlig in Ordnung. 2023 musste man einen Verlust von mehr als 4 Millionen Euro verkraften. Dabei hatte der Krankenhausdirektor des St. Josefs Norbert Jäger bereits im letzten Jahr seine Bedenken geäußert.
Die Unterstützung aus dem Berliner Gesundheitsministerium bleibt jedenfalls immer noch aus. Wie es für die Räumlichkeiten des St. Josef Klinikums weitergeht ist noch nicht hundertprozentig klar. Geplant ist jedenfalls die Immobilien zu vermieten oder zu vermarkten. Eines hingegen ist Fakt: den Krankenhäusern fehlt dringend benötigtes Geld. Das St. Josef Krankenhaus reiht sich nun neben der Schließung der Rotkreuzklinik in Wertheim und der Notaufnahme in der Klinik Alzenau ein. Und ohne die finanzielle Unterstützung des Gesundheitsministeriums wird das Kliniksterben auch weiterhin nicht Enden.