Tausende junge Fachkräfte aus der Land- und Forstwirtschaft, aus Weinbau, Haus- und Tierwirtschaft messen sich bundesweit beim 37. Berufswettbewerb der deutschen Landjugend. Auch in Unterfranken nehmen zahlreiche junge Fachkräfte, Auszubildende und Studierende daran teil.
In der Landesanstalt für Weinbau in Veitshöchheim führen die Auszubildenden den Abstich durch: der Wein wird vom Bodensatz getrennt. Die ehrenamtlichen Prüfer schauen genau hin. Auch das fachgerechte Zerlegen, Pflegen und Zusammensetzen der Weinbergschere und ein Triangel-Test gehören dazu. Bei letzterem verlassen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausschließlich auf ihre Sinne, um aus drei Weinen zwei identische zu bestimmen. Auch theoretisches Wissen und Fach-Präsentationen vor Publikum gehören zu den Aufgaben beim Berufswettbewerb
Im Bereich der Landwirtschaft finden die Prüfungen im Staatsgut Schwarzenau (Lkr. Kitzingen) statt, darunter eine Geschicklichkeits-Aufgabe mit dem Traktor: Mit dem Frontlader eine Palette aufnehmen, auf welcher ein Eimer Wasser steht. Damit innerhalb 10 Minuten einen Parcours absolvieren und zwar so, dass möglichst wenig Wasser verschüttet wird. Erinnert das nicht ein bisschen an die Fernsehshow „Wetten, dass…?“
Betriebs- und Verkehrssicherheit von landwirtschaftlichen Maschinen, sowie die Bestimmung verschiedener Sämerein waren weitere praktische Prüfungsteile. In der Theorie war eine gute Allgemeinbildung, aber auch fachspezifisches Wissen gefordert, etwa zum Anbau und Feldfrüchten oder zur Tierzucht. Auch eine Präsentation gehörte dazu. Die besten Landwirte im Bezirksentscheid nehmen bei Landesentscheid teil, danach geht es weiter mit dem Bundesentscheid. Bei den Winzern waren die Prüfungen in Veitshöchheim bereits der Landesentscheid. Für sie geht es mit dem Bundesentscheid weiter.
Das Motto des diesjährigen Berufswettbewerbes „Zukunft gestalten, Talente erhalten“ zeigt es: der Wandel ist nicht aufzuhalten, also müssen junge Fachkräfte vor allem die Kompetenz erwerben, Transformationsprozesse zu verstehen und zu gestalten.
Wir brauchen gut ausgebildete Nachwuchs, wir brauchen motivierten, innovativen Nachwuchs. Man muss sich ständig anpassen an den Wandel. Ob vom Markt, ob vom Klima. Von anderen Bedingungen her. Und da ist es gut, wenn man ein Grundgerüst an der Ausbildung hat, um eben ständig diesem Wandel auch begegnen zu können. (Eugen Köhler, BBV-Bezirksgeschäftsführer)
Unterstützt wird der Berufswettbewerb von verschiedenen Agrarunternehmen. Die Organisation liegt beim Bayerischen Bauernverband, der bayerischen Landwirtschaftsverwaltung, den berufsbildenden Schulen und der Landjugend.