Seit fast 1000 Jahren wird das Kiliani Volksfest in Würzburg gefeiert. Benannt ist es nach unserem Frankenapostel, dem Heiligen Kilian. Ein Dreiklang aus kirchlicher Tradition, der Kilianioktav, Verkaufsmesse auf dem Markt und Rummelplatz auf der Talavera. Dort ist das Fest der Unterfranken am Freitagabend mit dem traditionellen Bierastanstich gestartet.
Er hat es schon mal besser gemacht: mit neun Schlägen hat der Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt das erste Fass des extra eingebrauten Festbiers angestochen. Sein Verschulden war es jedoch nicht, denn er hatte mit einem widerspenstigen Zapfhahn zu kämpfen – für jedes Fass muss nun mal der richtige Hahn gefunden werden. 11 Euro 30 kostet das Maß in diesem Jahr – davon ließen sich die Festzeltbesucher am Freitagabend die Stimmung aber nicht vermiesen. Ausgelassene, fröhliche Menschen, das Zelt bis auf den letzten Platz gefüllt. Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause ist das gewohnte Bild wieder eingekehrt.
Rund 80 Schausteller, Fahrgeschäfte und Beschicker sind in diesem Jahr auf dem Kiliani vertreten. Dreh- und Angelpunkt des Volksfestes bildet nach wie vor das große Festzelt. Hier fließt 17 Tage lang das traditionelle Festbier, hier spielt wortwörtlich die Musik. Ein weiteres Highlight am Eröffnungstag war für viele Besucher das traditionelle Kiliani-Feuerwerk. Ab 22 Uhr 30 war die pyrotechnische Darbietung eine Viertelstunde lang am Würzburger Nachthimmel zu bestaunen.
Am Samstag ging das Kiliani Volksfest dann richtig los. Um 12 Uhr 30 startete der traditionelle Umzug mit 1.700 Teilnehmern aus 46 Trachten- und Musikgruppen aus der Region. Angeführt durch den Spielmannszug der TSG Estenfeld führte die Route vom Residenzplatz durch die Theaterstraße und über die Juliuspromenade. Von dort aus ging es durch die Schönbornstraße in Richtung Dom und über die Alte Mainbrücke sowie in die Dreikronenstraße. Am Ende überquerte der Festzug an der Friedensbrücke die Luitpoldstraße, bevor er schlussendlich auf dem Festplatz Einzug erhielt.
Das Kiliani-Volksfest auf der Würzburger Talavera dauert noch bis zum 17. Juli. Der Festplatz öffnet Montag bis Donnerstag von 14 bis 24 Uhr, freitags und samstags von 14 bis 1 Uhr und sonntags von 13 bis 24 Uhr.