Fr., 07.03.2025 , 17:42 Uhr

Bittere Pille für die Menschen rund um Giebelstadt - Geplante Ortsumfahrung so nicht möglich

Seit Jahrzehnten hoffen die Menschen in Giebelstadt, Herchsheim und Euerhausen auf eine Entlastung vom Verkehr – doch jetzt steht fest: Die geplante Umgehungsstraße wird nicht gebaut. Was das bedeutet und welche Optionen noch bleiben, haben wir zusammengefasst.

Nun endlich Gewissheit

Nach jahrelangem Hin und Her herrscht nun endgültige Gewissheit: Die geplante B19-Umgehungsstraße bei Giebelstadt, Herchsheim und Euerhausen wird nicht gebaut – zumindest nicht in der ursprünglich vorgesehenen Trasse und auf absehbare Zeit schon gar nicht. Eine bittere Nachricht für die Anwohnerinnen und Anwohner, die seit Jahren für eine Entlastung kämpfen. Bis zu 12.000 Fahrzeuge rollen täglich durch die Orte, bringen Lärm, Feinstaub und eine erhebliche Verkehrsbelastung mit sich. Hinzu kommen große Sicherheitsbedenken.

Jahrzehntelange Planungen

Bereits seit 1975 laufen die Planungen für eine Ortsumgehung. Über Jahrzehnte wurden Steuergelder in Gutachten, Grunderwerb und behördliche Verfahren investiert. Doch ein aktuelles Gutachten des Staatlichen Bauamts Würzburg bestätigt nun: Die beantragte Trasse würde gravierende Eingriffe in die Natur bedeuten. Besonders betroffen wäre das europäische Vogelschutzgebiet „Ochsenfurter und Uffenheimer Gau und Gäulandschaft nordöstlich Würzburg“. Vor allem der Lebensraum der streng geschützten Wiesenweihe würde massiv beeinträchtigt. Aufgrund dieser Bedenken wurde das laufende Planfeststellungsverfahren bereits vor rund drei Jahren gestoppt – obwohl das Planungsrecht und die Kostenübernahme durch den Bund zu diesem Zeitpunkt bereits vorlagen.

Fängt alles von vorne an?

Ganz vom Tisch ist eine Umgehungsstraße jedoch noch nicht. Im Zuge einer Alternativenprüfung wurden zehn mögliche Trassen untersucht. Fünf davon wurden aufgrund gravierender Nachteile bereits frühzeitig ausgeschlossen. Unter den fünf Alternativen könnte man nun nach einer Lösung suchen, die den Verkehr spürbar entlastet und gleichzeitig die Natur- und Artenschutzauflagen erfüllt. Das soll in einem nächsten Schritt auch mit den betroffenen Gemeinden besprochen werden. Wenn sich dann eine tragfähige Alternative abzeichnet, könnte das Staatliche Bauamt Würzburg einen neuen Entwurf für das Planfeststellungsverfahren vorlegen. Doch selbst in diesem Fall wird es noch lange dauern: Bis eine neue Umgehung tatsächlich realisiert wird, könnten gut zwanzig Jahre vergehen. Bis dahin bleiben nur kleinere Entlastungsmaßnahmen wie Flüsterasphalt, Fußgängerüberquerungen oder Geschwindigkeitsreduzierungen als kurzfristige Lösungen.

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