Wer hier wohnt, macht wohl gerade Mittagsschlaf. Denn in seinem Zuhause stört ihn niemand. Allenfalls fliegt mal ein Ball an der Haustür vorbei. Denn das „Grundstück“ dieses Vogels befindet sich inmitten des Golfplatzes in Schweinfurt. Dabei klingt es Paradox: Ein Golfplatz setzt sich ein für Natur, Tiere und die Umwelt. Der Golfclub Schweinfurt hatte sich dazu entschieden, bei der Blühpakt Allianz mitzuwirken. Eine Initiative der bayerischen Staatsregierung, die unter anderem in Zusammenarbeit mit dem bayerischen Golfverband ins Leben gerufen wurde. Hauptziel ist es, dem dramatischen Insektenrückgang der letzten Jahre entgegenzuwirken. Der Golfsport erfolgt inmitten der Natur, umso wichtiger, sich auch um Naturschutz und Artenerhaltung zu bemühen. Hierfür wurde der Schweinfurter Golfclub vom Blühpakt Bayern sogar ausgezeichnet.
Diese naturnahen Flächen sind abseits des bespielten Golfgrüns. Rough-Flächen, die nach einem Mähplan nur wenige Male im Jahr zu bestimmten Zeiten gemäht werden, damit sie nochmal blühen und somit Lebensraum für Insekten und Kleintiere bieten. Angelegte Seen mit Trockenmauern für Eidechsen. Streuobst und Totholzhaufen und sogar über 60 Nistkästen, die aufgehängt wurden. Dabei galt es verschiedenste Kriterien zu beachten, um die Auszeichnung „Blühender Golfplatz“ zu erhalten. Gleichzeitig bedeutet das aber auch mehr Arbeit für die „Greenkeeper“. Ein Mehraufwand, den man gerne verkraftet, so Nicklaus. Natur und Sport leben auf dem Golfplatz Schweinfurt im Einklang. Und das schon seit 29 Jahren. Und während der eine Ruhe und Konzentration fürs einlochen braucht, nutzt der andere sie für die zweite Hälfte des Mittagsschlafs.