Fr, 10.03.2023 , 17:43 Uhr

Brauchbar – Langzeitarbeitslosigkeit mit Shoppen bekämpfen

Großes Angebot im Sozialkaufhaus

Ein altes Kaffeeservice aus Porzellan, verziert mit zarten blauen und goldenen Details – ein kleiner Schatz zwischen all den Möbeln, doch wo genau? So etwas findet man in den 5 Filialen der Brauchbar gGmbH in und um Würzburg. Das erste Sozialkaufhaus öffnete 1998. Der Träger – das diakonische Werk Würzburg und evangelische Gesamtkirchengemeinde Würzburg. Das Angebot bietet allerlei für Groß und Klein – Kinderkleidung, alte und neue Möbel, Geschirr. Der Gedanke – die Schonung der Umwelt und die Unterstützung finanziell schwächerer Haushalte, aber nicht nur das.

Finanzierung über Spenden

Von den 140 Beschäftigten, sind 90 in einer Arbeitsgelegenheit und 15-20 sozialversicherungspflichtig beschäftigt, die aber bezuschusst werden. Das Preissegment ist sehr breit gefächert – Kleidung kann in der sogenannten Pfundgrube bereits für 50 Cent pro halbes Kilo erworben werden. Die Finanzierung erfolgt überwiegend aus den Einnahmen durch die Gebrauchtwaren, ergänzt durch Zuschüsse, Spenden und Pauschalbeträge der Arbeitsmaßnahmen.

Individuelle Gründe für Langzeitarbeitslosigkeit

Die Arbeit, wie auch das Sortiment bei Brauchbar ist sehr abwechslungsreich, so gibt es neben Büchern auch DVDs zum sortieren – eine Notwendigkeit für die verschiedenen Hintergründe der Mitarbeiter. Psychische oder physische Erkrankungen, Suchtprobleme, ein fehlender Schulabschluss – die Ursache für Langzeitarbeitslosigkeit sind individuell und häufig die Kombination mehrerer Problematiken. Trotz der zeitlichen Begrenzung verfolgen die Maßnahmen ein klares Ziel. Ben Hobeck, hat soeben einen Schrank geliefert bekommen, den er nun gemeinsam mit den Mitarbeitern aufbaut. Ein Beispiel für die erfolgreiche Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Nach einer Krankheit hat er vor 5 Jahren bei Brauchbar mit einer Arbeitsgelegenheit begonnen. Vor 3 Jahren übernahm er die Stelle als fest angestellter Arbeitsanleiter im Lager. Heute koordiniert er die Mitarbeiter, nimmt Spenden an, prüft, repariert und baut sie auf der Verkaufsfläche auf. An die Zeit als Arbeitsloser erinnert er sich noch gut. Erfahrungen und Schicksale könne sich dabei jedoch unterscheiden. Unabhängig von Einkommen und sozialen Hintergründen kann jeder an sechs Tagen die Woche in den Brauchbar Filialen einkaufen. Spenden können direkt bei den Filialen oder Kleidercontainern abgegeben werden. Gegen eine Aufwandsentschädigung können Spenden auch abgeholt werden.

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