Auch die Verlierer mussten sich mit unerwarteten Ergebnissen auseinandersetzen. Wie haben sie den Wahlabend erlebt und was sind ihre Pläne für die Zukunft? Wir werfen einen Blick auf die Reaktionen derjenigen, für die die Wahl nicht wie erhofft ausgegangen ist.
Für die Ampel-Parteien gibt es bei dieser Bundestagswahl einen gehörigen Denkzettel. Die SPD schneidet historisch schwach ab. Noch-Kanzler Olaf Scholz räumt schnell seine Niederlage ein, gratuliert Merz und kündigt wenige Stunden später sogar seinen Rückzug an. Andererseits sieht alles danach aus, als blieben die Sozialdemokraten in der Bundesregierung – und das als einzig realistischer Koalitionspartner der Union sogar mit einer guten Verhandlungsposition. Trotzdem überwiegt im Wahlbüro von Bernd Rützel in Gemünden die Ernüchterung. Bernd Rützel darf auch in seiner vierten Legislaturperiode in Berlin mitentscheiden. Markus Hümpfner hingegen verliert sein Mandat.
Bei den Grünen fällt das Minus im Vergleich zur Wahl 2021 noch am kleinsten aus. Allerdings geht der Balken der Grünen im Lauf des Abends dann noch ein Stück nach unten. Bei der Wahlparty in Aschaffenburg nimmt man es mit Fassung. Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck gibt am Montag allerdings bekannt, in seiner Partei keine wichtige Funktion mehr ausfüllen zu wollen.
Die FDP fällt bei dieser Bundestagswahl am tiefsten – von einer Regierungspartei zur außerparlamentarischen Opposition. Lange war auch am Wahlabend unklar ob die Liberalen es schaffen, doch für die 5% hat es schlussendlich nicht gereicht. Für Karsten Klein und Andrew Ullmann heißt das nun: Bye, bye, Bundestags. FDP-Chef Christian Lindner kündigt noch am Abend seinen Rückzug an.