Sucht ist ein Thema, über das oft nur hinter vorgehaltener Hand geredet wird. Dass aber auch Alkohol, Zigaretten oder mal eine Sportwette das Risiko bergen, süchtig zu machen, blenden wir oft aus. Wenn aus Genuss Sucht wird, kann man sich Hilfe bei der Suchtberatung suchen.
Anlässlich zum Aktionstag „Suchtberatung – Kommunal wertvoll!“ informierten die Verantwortlichen der Würzburger Suchtberatungsstellen über ihre Arbeit. Neben bekannten Süchten wie der Alkohol- oder Drogensucht, haben die Beratungsstellen auch vermehrt mit Glückspiel, Essstörungen und Verhaltensabhängigkeiten zu tun. Süchte, die sich von außen nicht immer erkennen lassen. Mehr als eine halbe Million Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen und ihre Angehörigen werden deutschlandweit jährlich in circa 1.400 Suchtberatungsstellen beraten, begleitet und unterstützt. Die Gründe zu einer Beratung zu gehen, sind vielfältig. Die Motivation rührt aber meistens von außen. Wie zum Beispiel durch die Partnerinnen, Angehörigen, Bezugspersonen und Arbeitgeber
Suchterkrankungen gehen oft mit anderen Herausforderungen einher. Schulden, keine glückliche Beziehung, Stress, psychische Erkrankungen und Jobverlust können in Kombination zu einem Entfernen aus der Gesellschaft führen – bis vors Gericht. Wenn man diese Erkrankungen früher erkennen würde könnte man Straftat die aus einer Sucht folgen verhindern.
Nicht nur erkrankten Menschen und ihren Angehörigen kann Suchtberatung helfen, auch für die Gesellschaft lohnt es sich. Laut einer Studie der Bayerischen Landesregierung spart jeder Euro, der in Suchtberatung investiert wird, über 17 Euro in Folgekosten. Dennoch klagen die Einrichtungen über eine fehlende Finanzierung. Durch den Aktionstag soll klar werden das viele Beschäftigte darum bangen müssen weiter beschäftigt zu werden. Um also weiter Hilfe leisten zu können, brauchen die Suchtberatungsstellen selbst Hilfe – in Form von Planungssicherheit und Geld. Ein Problem, das auf politischer Ebene gelöst werden muss.