Die fünfte Jahreszeit ist noch in vollem Gange – auch wenn das Ende am Aschermittwoch mit großen Schritten näher kommt. Der Höhepunkt der Faschingssaison in der Region – der 69. Würzburger Faschingszug – ist immerhin schon abgehakt. Als größter Faschingsumzug Süddeutschlands hat er wieder einmal unvergessliche Momente geliefert. Wir blicken noch einmal zurück auf die schönsten Bilder und ziehen Bilanz, wie die Beteiligten das bunte Spektakel erlebt haben.
Strahlender Sonnenschein, farbenfrohe Kostüme und mitreißende Musik – unter dem Motto „Grenzenlos Spaß beim Faschingszug“ wälzte sich am Sonntag der 69. Würzburger Faschingszug durch die Innenstadt. Schon vor dem offiziellen Start in der Semmelstraße war die Stimmung ausgelassen. Die letzten Handgriffe an den liebevoll gestalteten Wagen wurden erledigt, während sich die Teilnehmenden auf ihren großen Auftritt freuten. Musik, Gelächter und fröhliche Gespräche füllten die Luft – die Vorfreude war spürbar.
Pünktlich um 11:55 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung. Über dreieinhalb Stunden konnten die Zuschauerinnen und Zuschauer dann ganze 128 Gruppen mit rund 2.500 Mitwirkenden bestaunen – darunter 41 Motivwägen und 48 Faschingsgesellschaften. Die Themen waren so vielfältig wie kreativ: Von Elvis über Alice im Wunderland bis hin zu Schneemännern gegen den Klimawandel war alles dabei. Besonders im Blickpunkt war auch Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt, der im Oldtimer Ford Mustang mitfuhr – zumindest als Oberhaupt der Stadt dürfte das sein letzter Besuch beim Faschingszug gewesen sein. Rund 100.000 Zuschauerinnen und Zuschauer säumten die Straßen um reichlich Kamelle und Wurfmaterial einzusammeln, zur Musik zu tanzen und die bunten Gruppen zu bestaunen. In den vergangenen Jahren gelang es nicht die magische Marke zu brechen, hier lag die Zuschauerzahl bei etwa 70.000 bis 80.000.
Für zusätzliche Sicherheit sorgten zahlreiche Maßnahmen. 50 Zufahrten zur Zugstrecke waren gesichert. Die Stadt hatte das Sicherheitskonzept im Vorfeld erweitert und das Budget für den Zug auf rund 30.000 Euro verdoppelt. Die Polizei spricht von einer insgesamt friedlichen Veranstaltung, musste aber dennoch einige Einsätze verzeichnen. Am Sternplatz wurden drei Frauen durch einen Bengalo verletzt, eine von ihnen musste ins Krankenhaus gebracht werden. In der Otto-Wels-Straße kam es am Nachmittag außerdem zu einer Schlägerei zwischen einem 26-Jährigen und einer Personengruppe. In beiden Fällen bittet die Polizei um Zeugenhinweise. Ein stark alkoholisierter 16-Jähriger mit 1,46 Promille musste in Gewahrsam genommen werden, außerdem traf die Polizei insgesamt 18 Minderjährige an, die ihre alkoholischen Getränke daraufhin freiwillig entsorgten. Trotz der Einsätze stand der Fasching ganz im Zeichen der guten Laune. Gegen 15 Uhr passierten dann die letzten Wägen die Sanderstraße. Doch auch im Anschluss an den Umzug ging das bunte Treiben in den Kneipen und auf den Straßen natürlich weiter. Wer die schönsten Fußgruppen und Motivwagen waren, wird die 1. KaGe Elferrat übrigens beim Brückenfest verkünden – ein genaues Datum dafür steht aber noch nicht fest.
Wer den Zug verpasst hat, kann das närrische Spektakel in voller Länge hier in unserer Mediathek nacherleben.