Es sind weitreichende Lockerungen die das Bayerische Kabinett am Dienstag beschlossen hat. Gastronomie, Kultur und viele Betreiber von Freizeiteinrichtungen profitieren von ihnen. Doch für manche Branchen steht das Türschild weiterhin auf geschlossen. So auch für reine Schankwirtschaften, Clubs und Diskotheken. Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband fordert deshalb die Öffnung aller noch geschlossenen Betriebe. Auch die Stellvertretende Vorsitzende der DEHOGA Kreisstelle Würzburg, Anette Hollerbach hält einen sicheren Clubbetrieb wieder für möglich – unter strengen Voraussetzungen. Hollerbach würde beispielsweise eine 2G-Plus-Regelung für die Öffnung der Clubs und Diskotheken befürworten.
Laut DEHOGA Bayern habe das Gastgewerbe bewiesen, dass es verantwortungsvoll mit der Corona-Situation umgehen kann. Der Verband beruft sich auf die Einschätzung der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Diese vermeldet, dass nicht mehr mit einer Überlastung des Gesundheitssystems durch die Omikron-Variante zu rechnen sei und Kliniken die Welle gut bewältigen werde. Damit gäbe es auch infektiologisch betrachtet keinen Mehrwert für eine anhaltende Schließung. Anette Hollerbach sieht derzeit eher eine Verschiebung des Infektionsgeschehens auf öffentliche Plätze und hinter geschlossener Wohnungstüren.
Mit der Öffnung würden wieder kontrollierte Bereiche geschaffen, Treffen müssten somit nicht ins Private verlagert werden. Musikveranstaltende Betriebe waren die ersten, die schließen mussten. Innerhalb der letzten zwei Jahre konnten sie nur kurze Zeit öffnen. Für viele Betriebe habe es keine Möglichkeit gegeben, den Betrieb umzustellen und anderweitig Umsatz zu generieren. Da eine weiterhin verordnete Betriebsschließung nicht mehr verhältnismäßig sei, würde man mit einer weiteren Verzögerung der Öffnung nur unnötig die Existenzen der Betriebe gefährden. Die DEHOGA Bayern hofft, dass die über 300 Discotheken und Tanzlokale und die knapp 600 Bars im Freistaat überleben, bis sie hoffentlich bald wieder öffnen dürfen.