Di., 09.02.2021 , 15:59 Uhr

Corona-Pandemie belastet Mainfrankens Wirtschaft unterschiedlich stark

Die Corona Pandemie belastet die Mainfränkische Wirtschaft. Während jedoch die Industrie und das Baugewerbe relativ gut durch die Krise kommen, ist die Situation in der Gastronomie und im Tourismus verheerend.

Konjunkturklima-Indikator zu Jahresbeginn bei 99 Punkten

Nach dem Einbruch im Frühjahr 2020 auf 84 Punkte und der Erholung im Herbst auf 102 Punkte, hat sich der Indikator nur bei 99 eingependelt – damit halten sich die positiven und negativen Bewertungen fast die Waage. Allerdings erwarten mehr Unternehmen, dass sich ihre Lage im Lauf des Jahres eher verschlechtert, als verbessert. Die Konjunktur-Befragung wurde im Zeitraum vom 12. bis 21. Januar 2021 durchgeführt. Von 724 befragten Unternehmen haben sich 241 beteiligt. Die vollständigen Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage mit ausführlicher Branchenauswertung finden Interessierte unter: www.wuerzburg.ihk.de/konjunktur

Ein „langer, steiniger Weg“

IHK-Präsident Dr. Klaus D. Mapara schätzt, dass es ein „langer, vermutlich auch steiniger Weg“ wird, bis die mainfränkische Wirtschaft „auf ihren alten Wachstumspfad und zum Vorkrisenniveau zurückkehren kann“. Dabei formuliert er eine „gravierende Sorge“ um die Innenstädte. Ein stilles Verschwinden von lokalen Einzelhändlern sei zu befürchten, denen nach der Krise die Kraft zum Weitermachen fehlt. Es müsse nun unter einer klaren politischen Führung ein Weg gefunden werden, „wie wir alle miteinander umgehen können. Es muss die Wirtschaft wieder in Gang kommen, das normale soziale Leben muss in irgendwelchen Rahmenbedingungen wieder gehen“, so Mapara

„Digitalisierungs-Desaster“

Dass die Überbrückungshilfe I und II, sowie die November- und Dezemberhilfe erst zu 1/3 bei den Unternehmen angekommen sind, kritisiert IHK-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Ralf Jahn.  Neben den ständigen Änderungen von Fördervoraussetzungen und den zeitaufwändigen europäischen Genehmigungsverfahren sieht er Fehler bei der Antragssoftware als Grund für das „Digitalisierungs-Desaster“. Jahn: „Das ist ein ganz wesentliches Hemmnis. Und das muss unbedingt besser werden. Das ist für uns ein Lackmustest, dass Digitalisierung in Deutschland noch nicht den Stellenwert genießt ganz offenbar, den sie eigentlich verdient hätte.“

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