Rund um Frammersbach im Landkreis Main-Spessart liegt etwas in der Luft. Der rauchige Duft ist typisch und unverwechselbar für die Holzkohle-Herstellung. Die Köhlerei in Frammersbach geht zurück in das 15. Jahrhundert, als es im ganzen Spessart nur der Gemeinde Frammersbach gestattet war, Holzkohle zu brennen. Bis ins 19. Jahrhundert war die Köhlerei ein grundlegender Wirtschaftsfaktor im Spessart – doch dann kam die wesentlich günstigere Steinkohle, die die Holzkohle ersetzte. Ausgestorben ist die Tradition aber nicht: im Jahr 1971 fand das erste Köhlerfest statt und auch beim 50. jährigen Jubiläum konnten Besucherinnen und Besucher für fünf Tage wieder den Beruf des Köhlers hautnah erleben.
Die Holzkohle wird in einem Kohlenmeiler hergestellt. Der Meiler besteht aus aufgeschichteten Holzscheiten, die zuerst mit Tannenästen und dann mit Erde eingedeckt werden. Dann kann der Meiler entzündet werden. (Video bei dem ein Köhler „Guten Brand“ ruft“) Wichtig ist dabei, das das Holz nicht verbrennt, sondern nur verkohlt. Die Aufgabe des Köhlers ist somit den Brand zu regen, indem er die Luftlöcher vergrößert oder verschließt. Bei herrscht im Inneren des Meilers eine Temperatur von bis zu 600 Grad Celsius. Je nach Größe des Kohlenmeilers dauert es mehrere Tage oder Wochen, bis aus dem Holz Holzkohle geworden ist.
Während die so entstehende Holzkohle früher vor allem für die Eisenverhüttung, Glasherstellung und Verarbeitung von Edelmetallen verwendet wurde, ist sie heutzutage als Grill-Holzkohle sehr begehrt. Durch die Verwendung von Buchenholz aus dem Spessart, bekommen Steaks und Bratwürste, die auf dem Holzkohlengrill zubereitet werden, ein ganz besonderes Aroma – und einen Hauch Geschichte und Tradition.