Knapp drei Wochen ist es her, dass Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt überraschend seine vorzeitige Amtsniederlegung bekannt gegeben hat. Am 1. Juli wird er dann seine neue Stelle als Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags antreten. In Würzburg stellt sich nun die Frage, wer künftig die Geschicke der Stadt lenken soll – und da hat sich heute ein Kandidat an die Öffentlichkeit gewandt.
Das Rennen um das Amt des Oberbürgermeisters in Würzburg hat begonnen: Unter anderem will es Martin Heilig, aktuell zweiter Bürgermeister der Stadt, bei der anstehenden Wahl versuchen. Bereits bei der letzten OB-Wahl im Jahr 2020 erhielt der 49-Jährige gut 32 Prozent der Stimmen – musste aber Christian Schuchardt mit etwa 52 Prozent den Vortritt lassen. Nun folgt der zweite Anlauf. Doch geht der gebürtige Würzburger nicht nur für die Grünen an den Start – er möchte überparteilich antreten. Intensivere Gespräche mit den anderen Stadtratsfraktionen sollen in Bälde folgen. Wir fragen: warum dieser Schritt? Heilig möchte als Brückenbauer zwischen verschiedenen Gruppen der Bevölkerung fungieren. Dazu sollen sogenannte „Würzburgforen“ angeboten werden, bei denen Menschen ihre Ideen vorstellen können – und so letztlich auch den möglichen Oberbürgermeister in seiner Programmatik beeinflussen. Das funktioniere aus Heiligs Sicht aber nur, wenn er Offenheit signalisiert – ohne eine Partei, die direkt hinter ihm steht.
Besonders am Herzen liegt Heilig das ehrenamtliche Engagement in Würzburg. Dieses ist hier im deutschlandweiten Vergleich außergewöhnlich stark ausgeprägt. Für alle aktiven Gruppierungen, Initiativen und Vereine will Heilig die Strukturen weiter stärken, um diesen Schatz auch in Zukunft erhalten zu können. Natürlich hat sich Martin Heilig auch für die Zukunft Themen rund ums Klima auf die Fahnen geschrieben. Darüber hinaus setzt sich Heilig für eine Verbesserung des ÖPNV ein – so beispielsweise die Straßenbahnlinien zum Hubland und nach Grombühl. Stichwort Grombühl: Auch hinter der geplante Multifunktionsarena steht der OB-Kandidat zu 100 Prozent. Hier müsse man schauen, wie man eine realistische Planung und Finanzierung auf die Beine bekommt. Also ein bunter Strauß an Anliegen, die Heilig mit in den Wahlkampf nimmt. Seine stärkste Gegenkandidatin dürfte wohl Judith Roth-Jörg sein, die für die CSU ihren Hut in den Ring wirft. Eine offizielle Nominierung ihrerseits steht aktuell allerdings noch aus.
Außerdem kandidieren: Judith Roth-Jörg von der CSU, Eva von Vietinghoff-Scheel für die SPD und die parteilose Claudia Stamm.